Trotz solider Zahlen gab die Aktie des IT-Urgesteins IBM gestern an der Wall Street im nachbörslichen Handel deutlich nach. Die Erholung dürfe nur eine Frage der Zeit sein.
Obwohl „Big Blue“, wie der US-Konzern auch genannt wird, im Auslandsgeschäft wie schon in den Vorquartalen unter der zeitweiligen Stärke des US-Währung litt, stieg der Nettogewinn um 17 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (3,13 Dollar je Aktie). Das lag etwas über den Erwartungen der Analysten.
Das Haar in der Suppe war der stagnierende Umsatz im vierten Quartal 2022. Wie im Vorjahreszeitraum beliefen sich die Erlöse auf 16,7 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Währungseffekte wäre der Umsatz jedoch um sechs Prozent gestiegen. Fürs Gesamtjahr 2022 meldet das Unternehmen ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 60,5 Milliarden Dollar. Währungsbereinigt hätte das Plus bei zwölf Prozent gelegen.
IBM-Aktie: Korrektur als Kaufchance
Die aktuelle Kursschwäche lockt zum Einstieg. Nach Jahren des Darbens wächst der Umsatz seit der Kyndryl-Abspaltung wieder leicht, der Gewinn steigt dank der Konzentration auf höhermargiges Geschäft sogar deutlich. Für 2023 prognostiziert IBM ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zum Gewinn machte das Unternehmen keine konkreten Angaben, gab aber das Ziel aus, den freien Cash-Flow von 9,3 auf 10,5 Milliarden US-Dollar steigern zu wollen. Um die Marge trotz der drohenden Wirtschaftsflaute hoch zu halten, hat Vorstandschef Arvind Krishna einen strikten Sparkurs angekündigt, der auch den Abbau von Arbeitsplätzen vorsieht. Finanzvorstand James Kavanaugh präzisierte gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg, dass ungefähr 3900 Jobs betroffen sein werden. Das entspricht rund 1,5 Prozent der weltweiten Belegschaft.
Analysten leiten aus den Umsatz- und Margenzielen im Schnitt ein Ergebnis je Aktie von 9,59 Dollar für das Jahr 2023 ab, was einem KGV von etwa 15 entspricht – für ein Unternehmen, das in Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud- und Quantum-Computing unterwegs ist, beinahe konkurrenzlos günstig. Vor allem aber lockt die Dividendenrendite von annähernd fünf Prozent.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: IBM