Bei Infineon haben im Oktober diverse Vorstände bzw. Aufsichtsräte im Rahmen des "Infineon-Performance Share Plans" insgesamt fast 32.000 Aktien im Gegenwert von mehr als einer halben Million Euro erhalten. Dabei handelte es sich um Peter Gruber (4.260 Stück), Helmut Gassel (4.260 Stück), Jochen Hanebeck (6.153 Stück) und Reinhard Ploss (17.277 Stück). Alle vier Führungskräfte haben aber sofort über die Hälfte ihrer Aktien wieder abgestoßen und gaben in der Pflichtmitteilung folgenden Grund an: "Verkauf von Aktien im Rahmen des Infineon-Performance Share Plans zur Deckung von Steuern und Gebühren". Von einem echten Vertrauensbeweis der Führungskräfte kann daher nicht gesprochen werden, schließlich war kein eigenes Kapital eingesetzt worden und die Steuer für das "Geschenk" wollte man auch nicht aus eigener Tasche bezahlen. Für Privatanleger drängt sich durch diese Insidertransaktion daher kein Investment auf.

Charttechnik Infineon
"Sell in May and go away" erwies sich in diesem Jahr bei Infineon als optimale Tradingstrategie. Seit Ende Mai verlor der DAX-Wert nämlich innerhalb weniger als vier Wochen mehr als ein Drittel seines Werts. Seither vollzog der Titel bereits zweimal einen Rebound von über zehn Prozent. In beiden Fällen scheiterte er aber stets an der 200-Tage-Linie. Diese tendiert leicht bergab, was unter charttechnischen Aspekten eher negativ zu sehen ist. Infineon-Investoren benötigen derzeit vor allem ein relativ robustes Nervenkostüm, schließlich gehört die Technologieaktie innerhalb des DAX zu den - gemessen an der historischen 30-Tage-Volatilität - vier volatilsten Indexmitgliedern. Charttechnisches Ungemach droht, falls die Marke von 14 Euro nicht halten sollte. Deshalb bietet sich hier das Setzen einer Stopp-Loss-Marke an.

Bayer-Vorstand liefert Vertrauensbeweis


Mit der Übernahme von Monsanto hat sich das Management von Bayer wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Anfang des Monats lieferte jedoch Vorstand Liam Condon einen eindrucksvollen Vertrauensbeweis und bezahlte für 3.265 Aktien rund 200.000 Euro. In diesem Jahr hatten Insiderkäufe von Bayer-Managern eher Seltenheitswert. Vor 13 Monaten ist Condon letztmals als Käufer in Erscheinung getreten. Damals wagte er den Kauf von 2.760 Aktien. Mutige Anleger können dem für den Bereich Crop Science verantwortlichen Manager folgen, sollten aber aussteigen, falls die Unterstützung bei 55 Euro signifikant verletzt wird.


Charttechnik Bayer
Seit über zwei Jahren bewegt sich der DAX-Wert Bayer unter charttechnischen Aspekten in einem intakten Abwärtstrend. Während dieses Zeitraums hatte sich der Aktienkurs in der Spitze sogar mehr als halbiert. In den vergangenen Monaten kam der Verkaufsdruck jedoch zum Erliegen. Im Zuge dieser Entwicklung entstand im Bereich von 55 Euro eine massive Unterstützungszone, die es nun zu verteidigen gilt. Das Schlimmste scheint erst einmal überstanden zu sein. Zuletzt kam sogar die Talfahrt der 200-Tage-Linie zum Erliegen. Sollte sie nachhaltig nach oben drehen, wäre dies als Trendwechselsignal zu sehen. Chartinduzierte Käufe könnten bei einem Angriff auf die Marke von 70 Euro aufkommen. Dann wäre nämlich der Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrend gelungen und die Bahn frei für einen nachhaltigen Trendwechsel.

Millioneninvestment durch Unternehmenschef


Nachdem sich die Aktie von United Internet in den vergangenen zwölf Monaten in der Spitze mehr als halbiert hatte, griff Anfang des Monats Unternehmenschef Ralph Dommermuth beherzt zu und kaufte für über 16 Millionen Euro 500.000 Aktien des Internet- und Telekommunikationsunternehmens. Mit dem jüngsten Aktienkauf gehört dem Gründer und Großaktionär mittlerweile über 40 Prozent des Unternehmens. Wer bei United Internet einsteigt, wettet im Grunde genommen auf einen Erfolg des 5G-Vorhabens, welches hohe Investitionen erfordert und die Börsianer zuletzt stark verunsichert hat. In den vergangenen Monaten gaben an der Börse diesbezüglich aber ganz klar die Pessimisten den Ton an.

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