Nach den Weihnachts-Feiertagen war bei United Internet ein XXL-Insiderkauf veröffentlicht worden. Unternehmensgründer und Großaktionär Ralph Dommermuth erwarb nämlich im Zuge von zwei Transaktionen insgesamt 15,2 Millionen Aktien zum Preis von 532 Millionen Euro. Dies entsprach einem Aktienpaket von 7,8 Prozent, wodurch sich die Beteiligungsquote des Milliardärs auf 50,1 Prozent erhöht hat. Dies garantiert ihm die völlige Kontrolle des Unternehmens, das den Betrieb eines eigenen 5G-Mobilfunknetzes angekündigt hat. Wenngleich eher machtstrategische Motive und weniger performancetechnische Gründe hinter dem Insiderdeal stehen dürften, können Anleger das Engagement durchaus als starken Vertrauensbeweis ansehen. Bestehende unternehmerische Risiken dürften sich dadurch allerdings nicht in Luft auflösen.
Charttechnik United Internet
In den vergangenen zwölf Monaten bewegte sich die Aktie von United Internet in einer Tradingrange zwischen von 31,40 und 39,00 Euro (24,2 Prozent). Von dem Ende November markierten Jahrestief hat sich der MDAX-Wert wieder spürbar erholt. Aktuell befindet sich der Aktienkurs auf Tuchfühlung mit der langfristigen 200-Tage-Linie, deren Abwärtsbewegung mittlerweile in einen Seitwärtstrend übergegangen ist. Um ein Kaufsignal zu generieren, wäre es wichtig, die Marke von 36 Euro zu überwinden. Dann wäre nämlich die obere Trendbegrenzung übertroffen und die Wahrscheinlichkeit für ein sogenanntes Golden-Cross-Kaufsignal relativ groß. Ein solches Signal entsteht immer dann, wenn die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie überwindet.
Evotec: Vorstandschef erhöht Beteiligungsquote
Werner Lanthaler, der Chef des Biotechunternehmens Evotec, kaufte am 4. Januar 10.000 Evotec-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 390.000 Euro. Wichtig zu wissen: Im vergangenen Jahr gab es ausschließlich Insidertransaktionen im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms "Share Performance Plan" zu beobachten. Dabei folgte auf den Erwerb von Aktien durch Ausübung von Aktienoptionen stets eine Ausübung gegen Cash Settlement. Investments auf eigenes Risiko sind bei Evotec eher selten zu vermelden. Ein solcher Insiderkauf war letztmals am 14. August 2020 registriert worden. Damals erwarb ebenfalls Unternehmenschef Lanthaler Aktien des Biotech-Konzerns. Damals belief sich das Transaktionsvolumen auf 20.000 Aktien bzw. 217.000 Euro.
Charttechnik Evotec
Seit dem Corona-Kurseinbruch im März 2020 kann man der Evotec-Aktie einen intakten Aufwärtstrend in mehreren Schüben attestieren. Seither hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Zum Jahresauftakt rutschte der Anteilsschein jedoch in Richtung der bei 38,60 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie ab. Bislang blieb deren Unterschreiten und ein damit verbundenes Verkaufssignal aber aus. Bei anhaltender Erholungstendenz dürfte die charttechnische Luft im Bereich der oberhalb von 42 Euro verlaufenden Widerstandszone aber zusehends dünner werden. Beim Blick nach unten verläuft bei ungefähr 34 Euro ein massiver charttechnischer Boden. Übergeordnet betrachtet kann man dem Papier einen Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends sowie einen Übergang in einen Seitwärtstrend attestieren. Dessen untere Begrenzung bei 39 Euro sollte in den kommenden Wochen möglichst unverletzt bleiben.
VIB Vermögen: Alarmsignal durch Aufsichtsratschef
Ludwig Schlosser, der Aufsichtsratschef von VIB Vermögen, hat Ende Dezember im Zuge von drei Transaktionen insgesamt fast 22.600 Aktien im Gegenwert von rund einer Million Euro verkauft. Besonders interessant: Bei VIB Vermögen haben Insidertransaktionen Seltenheitswert. Im vergangenen Jahr gab es lediglich die drei oben erwähnten Verkäufe zu vermelden. Im Jahr 2020 tätigte zwar Finanzchef Holger Pilgenröther einen Insiderkauf, dessen Volumen (500 Aktien für insgesamt etwas mehr als 10.500 Euro) fiel jedoch relativ "mager" aus. Angesichts des jüngsten Allzeithochs bei 45,30 Euro dürfte somit das Rückschlagpotenzial höher als das Aufwärtspotenzial einzustufen sein.
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