Im Jahr 2015 investierte Google zusammen mit der Investmentgesellschaft Fidelity eine Milliarde Dollar in ein Start-up. Nach dem nun angekündigten Börsengang wird die Beteiligung 123-mal so viel wert sein. Warum sich Anleger dieses Unternehmen genau ansehen sollten.
Die Rede ist von SpaceX. Das Weltraum-Unternehmen von Elon Musk steuert auf den größten IPO der Geschichte zu: Musk hat am Donnerstag Pläne bestätigt, dass SpaceX 2026 an die Börse gehen soll. Mit einer angestrebten Bewertung von rund 1,5 Billionen US-Dollar wäre es einer der größten IPOs aller Zeiten und ein Meilenstein für die Raumfahrtbranche.
Vom Startup zum Quasi-Monopolisten
SpaceX hat sich binnen eines Jahrzehnts vom Startup zu einem dominierenden Technologie- und Infrastrukturkonzern entwickelt. Und zwei Großaktionäre, die von Anfang an dabei waren, könnten nun richtig Kasse machen, wie der Blogger und Unternehmer Aakash Gupta auf der Plattform „X“ vorrechnet.
Im Jahr 2015 lag die Bewertung noch bei 12 Milliarden Dollar. Damit war SpaceX zu diesem Zeitpunkt schon ein sogenanntes Unicorn. Damals schlossen sich der Suchmaschinenbetreiber Google (heute Alphabet) und die Investmentgesellschaft Fidelity zusammen, um in SpaceX zu investieren. Google zahlte etwa 900 Millionen Dollar für 7,4 Prozent an dem Unternehmen.
Versteckte Passage im Quartalsbericht
Würde SpaceX nun zum IPO tatsächlich auf einen Schlag mit 1,5 Billionen Dollar bewertet, wäre diese Beteiligung rund 111 Milliarden Dollar wert. Google hätte seinen Einsatz also ver-123-facht. „Zum Vergleich: Die Summe entspräche mehr als 75 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von Adobe“, schreibt Gupta.
Wer genau nachforscht, entdeckt bei Alphabet im Finanzbericht zum 1. Quartal 2025 einen unrealisierten Gewinn in Höhe von rund acht Milliarden Dollar, den der Konzern aus einer einzelnen „nicht börsennotierten Beteiligung“ verbuchte. Hinter diesem Posten dürfte SpaceX stecken. Unfassbar, dass die Börsianer das bisher übersehen konnten und nicht danach fragten. Denn Alphabet wies gleichzeitig einen operativen Quartalsgewinn von 30,6 Milliarden Dollar aus –mehr als ein Viertel davon entfiel also auf SpaceX.
Warum ist SpaceX so viel wert?
Die spektakuläre Bewertung der Weltraum-Aktivitäten von Elon Musk erklärt sich daraus, dass SpaceX mehr tut als einfach nur Raketen für die Nasa zu bauen.
Das Breitbank-Satellitennetz Starlink, das erst 2020 startete, hat heute schon fast acht Millionen Abonnenten. Die Nutzerzahlen verdoppeln sich jährlich. Der Umsatz von Starlink stieg von 1,4 Milliarden Dollar in 2022 auf 7,7 Milliarden in 2024. Prognosen sehen für 2025 rund 11,8 Milliarden Dollar kommen. Damit trägt Starlink 58 Prozent der SpaceX-Gesamtumsätze – und liefert den Großteil des Gewinns.
SpaceX transportiert 90 Prozent aller Weltraum-Fracht
Effizienz wird bei SpaceX – wie könnte es unter Musk anders sein – großgeschrieben. Die zentrale Idee kreiste von Anfang an darum, eine Rakete mehrfach wiederzuverwerten. SpaceX kann seinen Falcon-9-Booster mehr als 20 Mal erneut einsetzen. Dadurch gelang es 2024, in nur reinem Jahr 134 Starts zu absolvieren. Mittlerweile gehen Schätzungen davon aus, dass SpaceX rund 90 Prozent der weltweit transportierten Nutzlastmasse in den Orbit transportiert. Ein Quasi-Monopol.
Starlink und Staatsaufträge
Natürlich ginge das nicht ohne staatliche Aufträge: Allein Regierungsverträge machen 22 Milliarden Dollar des Auftragsbestands aus, davon kommen fast acht Milliarden Dollar vom Pentagon. Die US-Space Force hat an SpaceX milliardenschwere Verträge in Zusammenhang mit dem militärische Hochsicherheits-Kommunikationsnetz Starshield vergeben.
Und auch Starlink ist längst nicht mehr nur ein Internetdienst zum Telefonieren uns Surfen im Outback. Das System liefert Internet für mehr als 75.000 Schiffe, Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge. Ukrainische Soldaten sind bei der Verteidigung ihres Landes gegen Russland auf Starlink geradezu angewiesen.
Faszinierende Anlegerchance
Wenn Starlink an die Börse geht, bekommen die Investoren also nicht einfach ein Raumfahrtkonzern (wie Virgin Galactic), sondern einen Telekommunikations- und Infrastrukturkonzern dazu. Das könnte ein höchst spannendes Investment sein.
Und Alphabet hat offenbar nicht vor, seine Anteie zu verkaufen. Die Google-Mutter brachte neulich die Idee ins Spiel, ganze KI-Rechenzentren ins Orbit zu schießen – um sie da oben mit günstigem Solarstrom zu versorgen.
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