Stehen Soft Commodities am Anfang eines Superzyklus? Goldman Sachs meint ja. Die Investmentbank erwartet einen anhaltenden strukturellen Bullenmarkt für Agrarrohstoffe. Davon sollten auch die Aktienkurse von Unternehmen profitieren, die in der oder für die Landwirtschaft tätig sind. Wie etwa John Deere. Das US-Unternehmen produziert für den globalen Markt Traktoren und landwirtschaftliche Geräte. Der Titel legte in den vergangenen Monaten kräftig zu. Gesucht ist auch der kanadische Kaliumdüngehersteller Nutrien. Das Momentum in der Branche dürfte anhalten, renditehungrige Anleger erhöhen daher ihren Einsatz.
Auch wenn der Weizenpreis zuletzt zurückgekommen ist: Die Rahmenbedingungen sind weiterhin gut. Laut dem Branchenportal Agrarheute.com erreichte der von den Vereinten Nationen errechnete FAO-Agrarpreisindex im Februar mit 116 Punkten den höchsten Stand seit Juli 2014. Der Index erfasst die Entwicklung der Weltmarktpreise von insgesamt 55 Agrarrohstoffen und Nahrungsmitteln aus den fünf Warengruppen Fleisch, Milchprodukte, Getreide, Öle und Fette sowie Zucker. Der Anstieg ist nicht zuletzt Folge einer gestiegenen Nachfrage aus China. Zudem sind seit Ausbruch der Pandemie Lieferketten unterbrochen.
Aber auch wenn Corona nicht mehr die konjunkturelle Entwicklung bremst: Bevölkerungswachstum, zunehmende Urbanisierung, abnehmende Anbauflächen sowie der Klimawandel sollten langfristig Preisentwicklungen und Aktienkurse stützen. Für einen Einstieg spricht zudem die Innovationsstärke der Unternehmen.
Dünger ins Depot
Mit dem iShares Agribusiness ETF lassen sich Kursfantasien für Agrarwerte realisieren. Der Exchange Traded Fund bildet den S & P Commodity Producers Agribusiness Index ab. Dieser umfasst aktuell rund 70 Positionen. 55 Prozent der Mittel entfallen auf US-Werte. Der Rest verteilt sich auf europäische, asiatische, lateinamerikanische und australische Unternehmen. Innerhalb eines Jahres legte der börsengehandelte Indexfonds um 75 Prozent zu. Seit Jahresanfang erzielte er ein Plus von 18 Prozent. Damit schneidet er deutlich besser ab als der DAX oder der S & P 500.
Neben Schwergewichten wie John Deere finden sich im ETF auch starke Titel mit geringerer Marktkapitalisierung. Darling Ingredients beispielsweise sammelt organische Abfälle und verarbeitet diese zu Gelatine und Proteinen, die wiederum Eingang in Tiernahrung finden. Zudem produziert das Unternehmen erneuerbare Energie. Die Aktie legte innerhalb eines Jahres um 372 Prozent zu.