Nicht nur in Seoul, auch in Busan und Daejeon herrscht immer wieder dicke Luft. Um den Smog aus den Städten zu vertreiben, ermutigt Südkoreas Regierung die Bürger, häufiger in die Pedale zu treten. Die Appelle verfehlen ihre Wirkung nicht. Samchuly Bicycle, Südkoreas größtes Fahrradunternehmen, steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um zehn Prozent auf den Rekordwert von umgerechnet 110 Millionen Euro. Und die Anleger erwarten, dass Samchuly Bicycle seinen Marktanteil in Südkorea von aktuell 40 Prozent weiter steigern kann: Seit Jahresanfang kletterte die Aktie bereits um knapp 13 Prozent.

Auch Hankook Cosmetics zählt zu den vielen aussichtsreichen Werten, die im iShares MSCI Far East ex-Japan Small Cap Index gelistet sind. Das koreanische Unternehmen stellt Kosmetika und Körperpflegeprodukte her. Die sind nicht nur bei Südkoreas Frauen gefragt. Auch in China und anderen Ländern wächst die Nachfrage nach Make-up-Marken wie Ossion oder Sansim kräftig. Seit Jahresanfang legte der Aktienkurs um 200 Prozent zu, allein im März verbesserte sich der Titel um 78 Prozent. Die starke Kursentwicklung koreanischer Small Caps weckt inzwischen das Interesse ausländischer Investoren. Diese haben bisher hauptsächlich in große Unternehmen wie Samsung investiert.

Neben koreanischen Werten finden sich in dem iShares-ETF auf den Index asiatischer Small Caps auch Firmen aus China, Taiwan, Singapur, Thailand, den Philippinen und Indonesien. Insgesamt enthält der Index 1098 Unternehmen. Die breite Streuung beziehungsweise die damit einhergehende geringe Gewichtung einzelner Titel kann zwar im Vergleich zu einem auf nur wenige Werte konzentrierten Portfolio Prozentpunkte kosten, jedoch reduzieren sich so auch die Risiken. So zählt mit gerade mal 0,43 Prozent Singapore Post zu den Top-Positionen. Im Januar hatte die Aktie des Logistikunternehmens ein 52-Wochen-Hoch erreicht. Seitdem verlor der Titel wieder über fünf Prozent. Auch die im ETF mit 0,38 Prozent recht hoch gewichtete Aktie des Modewerts Esprit Holdings notiert aktuell tiefer als zu Jahresbeginn. Die Wertentwicklung des ETFs litt unter der Kursschwäche der beiden Firmen jedoch nicht. Seit Anfang Januar bringt es der iShares MSCI Far East ex-Japan Small Cap auf ein Plus von 22 Prozent.

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Kräftige Unterstützung

Neben den starken Geschäftsmodellen sorgen auch Asiens Notenbanken für anhaltende Kursfantasie. Die Bank of China etwa erklärte im Januar, sie wolle die Entwicklung kleinerer Technologieunternehmen besonders fördern. Südkoreas Zentralbank wiederum versucht, durch Zinssenkungen Sparen unattraktiv zu machen und den Konsum anzukurbeln. Und der Notenbankchef der Philippinen bestätigte jüngst das für sein Land anvisierte Wachstumsziel von 7,5 Prozent.