Mit dem Geld könnte sich der Fonds um die faulen Kredite der angeschlagenen Großbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) kümmern. Zudem sieht der Regierungsplan laut der Zeitung eine Kapitalerhöhung bei der Bank vor. Die Regierung setze sich für eine schnelle Genehmigung auf europäischer Ebene ein, um die Spekulationen an den Börsen einzudämmen. MPS-Aktien hatten in den vergangenen Tagen dramatisch an Wert verloren. Bislang untersagte die EU Italien weitgehend neue Staatshilfen für die Banken.
Die Zeitung "Il Sole-24" berichtete, der Fonds Atlante soll MPS mit 1,7 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Atlante war erst im Frühjahr eingerichtet worden, um italienischen Banken beim Abbau ihres rund 360 Milliarden Euro großen Bergs fauler Kredite zu helfen. Allerdings ist das ursprüngliche Volumen von 4,25 Milliarden Euro schon zur Hälfte aufgebraucht, weil der Fonds Kapitalerhöhungen von zwei angeschlagenen Regionalbanken maßgeblich stemmte.
Derweil drängen Investoren zunehmend auf neue Staatsmilliarden für die Banken. So forderte der Vizepräsident des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, Philipp Hildebrand, in einem Gastbeitrag in der "Financial Times" (Mittwochausgabe) mutige Entscheidungen. Neue Staatsgelder sollten dabei aber mit harten Auflagen zur Bereinigung der Strukturprobleme im Sektor verbunden sein. Dann bestehe auch die Aussicht darauf, die eingezahlten Hilfen irgendwann zurückzubekommen. Die EU sollte diese Hilfen erlauben.