Ein böses Erwachen erwartet Pharma-Aktien wie Novo Nordisk am Montag. Schuld ist US-Präsident Donald Trump, der an die Medikamentenpreise ran will. Worauf müssen sich Anleger einstellen?

Aktien aus dem Pharmasektor sind am Montag schwer unter Druck geraten wegen Sorgen um die Profitabilität im US-Geschäft. US-Präsident Donald Trump will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA senken und nimmt damit die ganze Branche ins Visier. 

Am Montag werde eines der "folgenreichsten Dekrete" in der Geschichte der USA unterzeichnet, kündigte der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social an. Dort hatte er zuvor geschrieben, dass er "eine der wichtigsten" Ankündigungen überhaupt machen werde. Bereits vergangene Woche stellte Trump eine "weltbewegende" Ankündigung in Aussicht. US-Medien hatten bereits spekuliert, dass es um Preise für Arzneimittel gehen könnte.

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Starke Preissenkungen für Arzneimittel?

Die Welt frage sich, warum verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so viel teurer seien als in anderen Ländern der Welt, obwohl sie im selben Labor vom selben Unternehmen hergestellt würden, schrieb Trump. Er versprach, dass die Arzneimittelpreise in den USA "fast sofort" um 30 bis 80 Prozent sinken würden. "Weltweit werden die Preise steigen, um ein Gleichgewicht zu schaffen und - zum ersten Mal seit vielen Jahren - Gerechtigkeit für Amerika zu bringen!"

Pharma-Aktien wie Novo Nordisk besonders hart getroffen

Die Perspektive, dass Trump nun Ernst macht, setzte am Montag international die Pharma-Aktien schwer unter Druck: Über Japan und Europa dürften sich die Verluste auch an die US-Börsen erstrecken. Im europäischen Handel erwischte es unter anderem Novo Nordisk mit Abschlägen von fast sechs Prozent besonders stark. Zuvor hatten den Expertenhäuser Goldman Sachs und LBBW ihre Kursziele für das Papier auf bis zu 600 dänische Kronen (DKK) nach unten korrigiert. Die Titel von AstraZeneca und GSK sanken in London um bis zu vier Prozent. Roche und Novartis büßten in Zürich bis zu drei Prozent ein. Pfizer wurden in New York vorbörslich mit 2,3 Prozent im Minus gehandelt.

Novo Nordisk und Co jetzt verkaufen?

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Donald Trump versucht, die hohen Medikamentenkosten in den USA zu senken. Der Vorschlag wurde aber unter nicht umgesetzt und es gab politischen sowie rechtlichen Widerstand. Auch diesmal dürften sich die Pharma-Konzerne zur Wehr setzen. Anleger sollten den Kursabschlag also noch nicht zu hoch bewerten. Die bereits erwähnten Experten von Goldman Sachs und LBBW raten zumindest bei der Aktie von Novo Nordisk weiter zum Kauf.

Enthält Material von dpa-AFX

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.