Wer an nachhaltige beziehungsweise ethische Investments denkt, dem fallen sicherlich zuerst Namen wie Sarasin, SAM oder Swisscanto ein. Auf die schottische Gesellschaft Kames Capital würde man kaum kommen. Dabei gehören die Schotten auf der Insel mit 2,8 Milliarden Euro Assets under Management in diesem Bereich zu einem der großen Player - und auch zu den erfolgreichsten und erfahrensten. Seit 1989 haben sie nachhaltige Fonds im Angebot. Im vergangenen Jahr wurden sie dafür sogar mit dem Sustainable Investment Award ausgezeichnet. Nun bringen sie einen neuen globalen Fonds auf den Markt. Der Kames Global Sustainable Equity Fund wird von Craig Bonthron und Neil Goddin gemanagt. Unterstützt wird das Duo dabei von Ryan Smith, Leiter Governance and Ethical Research bei Kames. Die beiden Manager setzten auf ein konzentriertes Portfolio von nur 35 bis 45 Titeln. Zudem soll die Active-Share-Quote stets über 90 Prozent liegen. Das ist also ein wirklicher Stockpicking Fonds. "Dabei gehen wir Stil-agnostisch vor und setzen auf qualitativ gute Wachstumswerte. Das führt dazu, dass unser Portfolio einen Mid-Cap-Bias aufweist", sagt Bonthron. Dabei haben sie auch ein sehr engagiertes Ziel. Die Schotten wollen den MSCI World über einen rollierenden 36-Monats-Zeitraum um drei Prozentpunkte schlagen. Und das nach Kosten.
Der Newcomer nutzt das firmeneigene Nachhaltigkeits-Screening von Kames Capital. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus fokussierter ESG-Analyse (Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien) und Ausschluss gewisser Sektoren oder Themen. Darunter fallen etwa Tabak, Waffenhersteller, Atomkraft, Wetten oder Gentechnik. Durch diese Ausschlusskriterien reduziert sich das Aktienuniversum von 4000 auf 3600. "Daraus suchen wir die Nachhaltigkeitsführer und die Unternehmen heraus, dies sich auf diesem Gebiet deutlich verbessern. Gerade die "Verbesserer" entwickeln sich meist am besten", sagt Bonthron.
Der Ansatz von Kames auf ein wirklich konzentriertes Portfolio zu setzen, ist vielversprechend.