"Es gibt keinen technischen Grund für diese Entscheidung, die enttäuschend ist und den Kunden von uns beiden schadet." Google wies die Vorwürfe zurück und sagte, die Entwicklung sei nach langen Verhandlungen mit Amazon absehbar gewesen. "Wir hoffen, dass wir ein Abkommen finden können und diese Probleme bald lösen", teilte Google mit.
Worüber die beiden Tech-Riesen genau in Streit geraten sind, blieb zunächst offen. Für Amazon bedeutet der Schritt für den Verkauf der erst im Juni auf den Markt gekommenen Echo Show-Geräte einen Rückschlag. Nach den beiden sprachgesteuerten Lautsprechern Echo und Echo Dot hatte Amazon die Reihe mit Echo Show um einen Bildschirm erweitert. Mit YouTube falle nun ein großer Teil der abrufbaren Videos weg, sagte etwa Analyst Jan Dawson von Jackdaw Research.
Mittlerweile sind die beiden US-Konzerne in immer mehr Bereichen direkte Konkurrenten. Amazons Echo-Serie habe sich besser verkauft als der ebenfalls sprachgesteuerte Lautsprecher Google Home, teilten die Marktforscher eMarketer mit. Die zum Dialog fähigen Sprachassistenten Alexa von Amazon und Google Home geben auf Nachfrage Auskunft zu allem, was sich im Internet finden lässt, lesen Rezepte vor und steuern im vernetzten Heim auf Befehl Licht, Musik, Fernseher oder Rollläden. Amazon setzt darauf, dass Verbraucher künftig auch Online-Bestellungen mündlich abgeben.
In direkte Konkurrenz zu Google will Amazon auch mit einer Brille gehen, die mit dem digitalen Sprachassistent Alexa ausgestattet ist. Diese würde mit der Datenbrille Google Glass rivalisieren, die die Google-Mutter Alphabet in diesem Jahr neu auflegte.