GM könne jährlich neun bis zehn Milliarden Dollar investieren und zugleich Geld an die Aktionäre ausschütten. "Das wird nicht alles auf einmal passieren", schränkte er ein.

GM-Chefin Mary Barra und GM-Präsident Mark Reuss haben einen Plan vorgelegt, wie sie bis 2035 die Flotte des Autobauers auf ein rein elektrisches Angebot umrüsten wollen - zunächst schrittweise, ab 2030 dann mit zunehmendem Tempo. Schon 2030 soll mehr als die Hälfte der GM-Werke in China und Nordamerika auf die Produktion von Elektroautos umgestellt sein. Im kommenden Jahr soll eine elektrische Version des Bestsellers Chevrolet Silverado auf den Markt kommen, eines Pickups. Das Fahrzeug soll am 5. Januar offiziell vorgestellt werden. "Niemand wird in der Lage sein, uns bei Elektro-Pickups zu berühren", sagte Reuss.

Ford will sein Flaggschiff, den Pickup F-150 Lightning, Anfang kommenden Jahres vorstellen und hat zuletzt angekündigt, die Kapazitäten für das Fahrzeug im Werk in Dearborn in Michigan zu verdoppeln. Tesla hat dagegen die Markteinführung des futuristischen Cybertrucks dagegen verschoben.

Allerdings war das GM-Management zuletzt zurückhaltend, sich zu deutlich zu einem Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie bis 2035 zu bekennen. Dies hänge von der Nachfrage und den politischen Rahmenbedingungen ab. In seiner Prognose bis 2030 setzt der Autobauer auf hohe Gewinne aus der Verbrennertechnologie. Das Geschäft mit Benzin- und Diesel-Fahrzeugen solle bis 2030 wachsen, sagte Finanzchef Jacobson. Der Umsatz mit Elektroautos solle bis dahin auf 90 Milliarden Dollar jährlich steigen von zehn Milliarden Dollar im Jahr 2023. Neue Geschäftsmodelle wie autonomes Fahren sollten Ende des Jahrzehnts 80 Milliarden Dollar Einnahmen beisteuern.

Barra steht seit 2014 an der Spitze von GM. Unter ihrer Führung hat sich der Aktienkurs zeitweise in etwa verdoppelt verglichen mit dem Ausgabekurs von 33 Dollar beim Börsengang 2010. Derzeit notieren die Papiere bei 53,93 Dollar. Dennoch ist das Unternehmen an der Börse nur etwa ein Zehntel so viel wert wie Tesla. Dahinter stehen Zweifel der Investoren, dass GM bei Batterien und Software mit dem Rivalen aus Kalifornien gleichziehen kann.

rtr