Dabei unterscheidet sich Katek deutlich von den Herstellern von Massenware für die Verbraucherelektronik. "Wir produzieren High-end-Produkte, die sich durch eine hohe Komplexität und eher niedrige Stückzahlen auszeichnen", erklärt Firmenchef Rainer Koppitz gegenüber BÖRSE ONLINE.
Mit einem Marktanteil von rund fünf Prozent ist Katek nach Zollner die Nummer 2 auf dem deutschen Markt. Diesen Platz haben sich die Bayern vor allem durch Zukäufe in der jüngeren Vergangenheit ergattert. Katek steigerte 2020 den Umsatz um 59 Prozent auf 414 Millionen Euro. "Ein großer Umsatztreiber in den kommenden Jahren wird ein mobiles Ladesystem sein, das wir für einen deutschen Automobilhersteller entwickelt haben und auch fertigen", sagt Koppitz. Wie aus Bankenkreisen zu hören ist, soll es sich dabei um die mobile Ladeeinheit für den E-Porsche Taycan handeln. Bosch gehöre ebenfalls zu den großen Industriepartnern. Auch für die kommenden Jahre plant das Management weiter mit zweistelligen Wachstumsraten. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz bis zum Jahr 2023 ohne weitere Zukäufe deutlich über 600 Millionen Euro ansteigen wird. Mittelfristig möchte Koppitz die Ebitda-Gewinnspanne von aktuell fünf Prozent auf rund zehn Prozent steigern.
Allerdings können Sondereffekte durch Zukäufe kurzfristig während der Integrationsphase immer wieder zu einer etwas geringeren Marge führen. Weitere Zukäufe sind aber ein zentraler Punkt der künftigen Börsenstory. Insgesamt möchte Katek durch den Börsengang bis zu 89 Millionen Euro einnehmen. Die Mittel sollen hauptsächlich für weitere Akquisitionen genutzt werden. Bis zum 28. April werden 3,4 Millionen Papiere aus einer Kapitalerhöhung angeboten. Weitere 0,5 Millionen Stück stellen bei Bedarf die Hauptgesellschafter Primepulse und Grosso Tec als Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. Die Preisspanne ist mit 21 bis 26 Euro je Anteilschein eher breit gefasst. Wie aus Bankenkreisen zu hören ist, scheint das Interesse bei den Investoren groß zu sein. Wir raten zum Kauf der Aktie mit einem Limit am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne. Die Erstnotiz im Prime Standard ist für den 4. Mai 2021 geplant.