Gleich mehrere Nachrichten sorgten am 19. Februar dafür, dass die Aktie des KI-Unternehmens Palantir zeitweise zweistellig einbrach. Was sind die Hintergründe? Und sollten Anleger diese historische Einstiegschance nutzen oder besser verkaufen?

Viele Anleger hatten bereits darauf gewartet, dass es mit der Palantir-Aktie einmal kräftig bergab geht. Denn das KI-Unternehmen wurde in den vergangenen Monaten extrem gehypt. Allein im Jahr 2024 legte die Aktie fast 400 Prozent zu.

Palantir spezialisiert sich auf Datenanalyse und beliefert sowohl Regierungs- als auch kommerzielle Kunden. Die "Artificial Intelligence Platform" (AIP) gilt als besonders vielversprechend im wachsenden Markt der künstlichen Intelligenz.

Doch Kritiker warnten immer wieder vor der hohen Bewertung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt aktuell bei über 300. Nun ist es passiert: Die Palantir-Aktie crashte zeitweise zweistellig. Ist das ein Signal, um schnell das Weite zu suchen, oder ergeben sich jetzt historische Kaufgelegenheiten?

Darum crashte die Palantir-Aktie – was tun?

Am 19. Februar sorgten gleich zwei Nachrichten für ein Beben bei der Palantir-Aktie. Erstens: Ein Memo, das der "Washington Post" vorliegt, zeigt, dass US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine Kürzung des Verteidigungshaushalts um jeweils acht Prozent in den kommenden fünf Jahren fordert. Diese Pläne sollen bis zum 24. Februar ausgearbeitet werden. Da Palantir stark von US-Verteidigungsaufträgen profitiert, könnten solche Kürzungen das Unternehmen empfindlich treffen.

Zweitens: Eine neue Regulierungsmeldung löste ebenfalls Unruhe unter Anlegern aus. CEO Alex Karp hat einen neuen Aktienhandelsplan bekannt gegeben, der ihm ermöglicht, innerhalb des nächsten halben Jahres fast zehn Millionen Palantir-Aktien zu verkaufen. Dass der CEO große Mengen seiner eigenen Aktien verkauft, ist selten ein gutes Zeichen. Hält er die geplanten Verteidigungsausgabenkürzungen für eine ernsthafte Bedrohung?

Palantir Technologies (WKN: A2QA4J)

Analysten optimistisch – historische Kaufchance?

Als wären diese Neuigkeiten nicht genug, sorgte eine neue Analysteneinschätzung für weitere Aufmerksamkeit. Ebenfalls am 19. Februar nahm der Loop-Capital-Analyst Mark Schappel Palantir auf seine Empfehlungsliste und sieht ein Kursziel von 141 US-Dollar – ein Anstiegspotenzial von über 25 Prozent, wie das Finanzportal "TipRanks" berichtet.

"Mit Wurzeln im Data Mining für Verteidigung, Geheimdienste und Regierungsbehörden hat das Unternehmen eine solide Erfolgsbilanz in Bezug auf Wachstum, Größe, kontinuierliche Innovation und die Entwicklung hochmoderner Anwendungsfälle vorzuweisen. Allein die Zahlen von Palantir zeigen, dass das Unternehmen einen Umsatz von 2,9 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, der im letzten Jahr um 29 Prozent gewachsen ist und sich beschleunigt. Dies ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen im Jahr 2025 einen Umsatz von über 3,8 Milliarden US-Dollar erzielen sollte", so der Experte laut "TipRanks".

Und weiter: "Da der Markt gerade erst in den Kinderschuhen steckt und die Anwendungsfälle rund um Enterprise AI explodieren und nahezu endlos sind, was bedeutet, dass es kaum TAM-Wachstumsbeschränkungen gibt, glauben wir, dass Palantir die Möglichkeit hat, seine Größe mehr als zu verfünffachen, bevor es an eine vermutete Obergrenze stoßt."

Andere Analysten raten jedoch zur Vorsicht. Sie empfehlen aktuell, die Aktie zu halten, und sehen mit einem durchschnittlichen Kursziel von 120 US-Dollar ein Abwärtspotenzial von rund 18 Prozent. 

Fazit

Tatsächlich hat die Palantir-Aktie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie trotz Risiken und skeptischer Analysten enormes Potenzial besitzt. Außerdem muss eine Reduzierung der Verteidigungsausgaben Palantir nicht zwingend schaden. Das Unternehmen hat in den letzten Quartalen zunehmend kommerzielle Kunden gewonnen. Dennoch könnte der Aktienverkaufsplan von CEO Karp ein Warnsignal sein. Es könnte daher sinnvoll sein, die Aktie vorerst zu halten und die weitere Entwicklung zu beobachten. Da einige volatile Risikofaktoren in den kommenden Monaten auftreten könnten, dürften sich möglicherweise noch weitere günstige Einstiegschancen ergeben.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.