Schon seit zwei Jahren läuft der KI-Hype an den Börsen. Inzwischen sind die Bewertungen enorm hoch, viele Nutzererfahrungen mit ChatGPT & Co. werden schlechter, wodurch die Frage aufgeworfen wird: Kann man jetzt überhaupt noch in KI, speziell in Werte wie Nvidia, ASML & Co. investieren?
Fast zwei Jahre ist es her, dass mit der Veröffentlichung von ChatGPT ein wahrer Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz losgetreten wurde – besonders an der Börse. Doch 24 Monate später fragen sich Investoren langsam, ob es das mit dem Wirbel um das Thema war.
Denn Verbesserungen scheint es gerade kaum zu geben – im Gegenteil. So fand schon eine Studie der Stanford University und UC Berkeley 2023 heraus, dass sich die Qualität der LLM-Modelle seit dem Launch substanziell verschlechtert hat. War es das jetzt also mit dem Hype um KI an den Märkten?
War es das schon mit dem KI-Hype?
Zumindest mit Blick auf das Suchvolumen der KI-Hype-Aktie schlechthin, Nvidia, könnte der Verdacht aufkommen, dass der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz seinen Höhepunkt bereits hinter sich gelassen hat. So wird auf der führenden Suchmaschine Google inzwischen deutlich weniger nach den Papieren des Chipdesigners gesucht.
Dennoch haben die Anteilsscheine erst vor Kurzem neue Rekordhochs in Euro und US-Dollar erreicht, nachdem es zwischenzeitlich in einer harschen Korrektur mehr als 20 Prozent von den Hochs bergab gegangen war. Zudem sind die monatlichen Downloadzahlen von KI-Apps auf Rekordniveaus. Wie passt das also alles zusammen?
Kann man jetzt überhaupt noch Aktien wie Nvidia, ASML & Co. kaufen?
Tatsächlich zeigt sich: Der KI-Hype ist nicht vorbei, er ist nur in einer neuen Phase angekommen. Besonders deutlich wird das mit Blick auf die aktuellen Aktionen der Anleger. Denn diese sind weiterhin in Aktien aus diesem Bereich investiert, diversifizieren ihre Investments aber zunehmend.
So haben sechs der zehn Aktien, die am stärksten im dritten Quartal beim Broker eToro gekauft wurden, einen direkten Bezug zu KI. Konkret waren das die Papiere von CrowdStrike, Broadcom, Super Micro Computer, Intel, Micron Technology und ASML. Investoren zielen mit ihren Käufen daher aktuell mehr auf die zweite Reihe der Profiteure.
Realwirtschaft setzt weiter auf Künstliche Intelligenz
Derweil zeigt sich in der Realwirtschaft weiterhin der klare Trend hin zur KI. Wie beispielsweise die linke Grafik zeigt, beabsichtigt eine Mehrheit der Unternehmen auf künstliche Intelligenz binnen der kommenden zwölf bis 18 Monate zu setzen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich mit Blick auf die Investitionen. Allein 2025 sollen global 200 Milliarden US-Dollar fließen. Am stärksten vertreten sind hierbei Geldgeber aus den USA, China und dem Vereinigten Königreich. Bereits jetzt haben schon 33 Prozent der Risikokapital- und VC-Finanzierungen einen KI-Hintergrund. Zahlen, die in den kommenden Jahren noch weiter wachsen sollen.
Eine noch ausführlichere Darstellung dieser und anderer Problematiken gibt es jeweils im Euro am Sonntag Magazin. Hier gelangen Sie zur aktuellen Ausgabe.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.