Bei Kion läuft das Geschäft. Mit Ausnahme des weiterhin schwachen Geschäfts in Südamerika, liefern alle anderen geographischen Region, in den der Wiesbadener Hersteller von Gabelstaplern präsent ist, signifikante Beiträge zum Umsatzwachstun. Kions Umsatzplus von 50 Prozent im zweiten Quartal liegt ein Vielfaches über dem vom MDAX-Konzern genannten Zuwachs von mehr als 15 Prozent im Weltmarkt für Gabelstapler und Lagertechnik.

Darüber hinaus lieferte Kion mit einer operativen Rendite (Ebitda) von 10,6 Prozent im zweiten Quartal eine deutlich höhere Profitabilität als von den Kapitalmarktexperten im Durchschnitt erwartet. Bedenken einiger Analysten über den schwächeren Auftragseingang im Segment Lagertechnik (SCS) bremsten die Kursfantasie der Aktie nicht. "Um das untere Endes der jetzt bestätigten Prognose für das laufende Jahr zu erreichen, ein Auftragsvolumen zwischen 7,8 und 8,3 Milliarden Euro, müssten die Order in der Lagerlogistik im Vergleich mit ersten Halbjahr in den verbliebenen Monaten um 60 Prozent zulegen", merken Analysten des Bankhaus Lampe an.

Zumindestens hält die dynamische Entwicklung in der Lagertechnik an. Das ist ein gutes Zeichen für eine erfolgreiche Integration des milliardenschweren Zukaufs von Dematic im vergangenen Jahr. Die höher als erwartete Marge im zweiten Quartal zeigt nach Einschätzung der Analysten der DZ Bank, dass Kion die Probleme bei Anlaufprozess eines neuen Werks für Gabelstapler in Mexico in den Griff bekommt. Die auf 20 bis 40 Millionen Euro geschätzten Anlaufverluste sollten deshalb geringer ausfallen, wenn die Produktion in diesem Jahr hochgefahren wird.

Kion-Chef Gordon Riske, der im Mai 60 wurde, bereitet den Konzern für den erwarteten Wandel der Branche durch Trends wie digitale Fertigung - Stichwort Industrie 4.0 und computergesteuerte Logistiksysteme vor. Den Chef des chinesischen Großaktionärs Weichai Power, der rund 43 Prozent der Kion-Anteile hält, kennt Riske aus seiner Zeit als Chef des Dieselmotorenbauers Deutz. Weil der gebürtige Amerikaner, der seit 191 in Deutschland lebt, über gute Kontakte zu Private-Equity Investoren verfügt, gelang es im vergangenen Jahr der 3,2 Milliarden Euro Kauf des Automatisierungsspezialisten Dematic. Zum Teil refinanziert wurde der Deal Ende Mai mit 600 Millionen Euro aus einer erfolgreichen Kapitalerhöhung.

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Einschätzung der Redaktion



Kion bleibt im Stammgeschäft Gabelstapler und beim Wandel zum breiter aufgestellten Lagerlogistik-Konzern auf Kurs. Die im zweiten Quarta erreichte Verdopplung des Ordervolumens im US-Markt, wo Kions Präsenz bisher noch relativ bescheiden ist, zeigt dass der MDAX-Konzern auch in neuen Regionen Erfolg hat. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.

Ziel: 80,00 Euro

Stopp: 63,20 Euro