Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr auf 6,5 und 6,9 Milliarden Euro steigen, wie der MDax-Konzern (MDAX) am Donnerstag in München mitteilte. 2020 sank der Erlös um gut elf Prozent auf knapp 6,2 Milliarden Euro. Der bei Experten im Fokus stehende Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um fast 17 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Die Marge sei dementsprechend auf 18 Prozent gefallen. Im laufenden Jahr rechnet Knorr-Bremse mit einer Ebitda-Marge von 17,5 bis 19 Prozent. Mit dem 2020er-Ergebnis erfüllte Knorr-Bremse die Erwartungen der Experten. Beim Blick auf das laufende Jahr hatten Experten bisher im Schnitt mit einem Umsatz von 6,8 Milliarden und einer Marge von 19 Prozent gerechnet.

Der Lkw- und Bahn-Zulieferer Knorr-Bremse muss dem Konkurrenten Bosch dessen 20-Prozent-Beteiligung am eigenen Europa-Geschäft mit Nutzfahrzeug-Bremsen abkaufen. Das habe ein Schiedsgericht Ende des vergangenen Jahres entschieden, sagte Knorr-Finanzvorstand Frank Weber am Donnerstag in München. Nun müsse noch über den Kaufpreis für den Anteil an der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge (SfN) und eine gemeinsame Firma in Japan verhandelt werden. Knorr-Bremse habe dafür in der Bilanz bereits 379 Millionen Euro zurückgestellt. Das entspricht in etwa dem Betrag, für den der Stuttgarter Autozulieferer das Anteilspaket nach dem Vertrag an Knorr-Bremse verkaufen darf.

Der Münchner Konzern hatte bestritten, dass Bosch das Recht hat, die Verkaufsoption zu ziehen. Hintergrund des seit Jahren schwelenden Streits ist der Vorwurf von Bosch, dass Knorr-Bremse dem langjährigen Partner bei Lkw-Lenksystemen absprachewidrig Konkurrenz mache. Die Auseinandersetzung war vor dem Börsengang von Knorr-Bremse 2018 eskaliert. Bosch hatte sein Geschäft mit Lkw-Bremsen vor mehr als 20 Jahren an die Münchner abgegeben und war im Gegenzug bei der SfN eingestiegen, in der Knorr-Bremse sein Europa-Geschäft gebündelt hat. Ein zweites Schiedsgerichts-Verfahren zu den Lieferbeziehungen zwischen Knorr-Bremse und Bosch sei noch anhängig, sagte Weber.

dpa-AFX/rtr