Seit Monaten verliert die BASF-Aktie an Wert. Vor zwei Tagen dann die Meldung über den geplanten Verkauf von Konzernteilen in Milliardenhöhe. Wie steht es um den Chemieriesen und ist eine Wende in Sicht? Von Valentin Redl

BASF ist einer der weltweit führenden Chemiekonzerne und in fast allen Branchen und Regionen präsent. Mit einem Umsatz von 87,3 Milliarden Euro und einem EBIT von 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2022 ist BASF definitiv ein Schwergewicht im DAX. 

Am Montag wurde bekannt gegeben, dass man plane Konzernteile in Milliardenhöhe zu verkaufen. Als mögliche Kandidaten werden die Öl-Tochter Wintershall Der, das Katalysatorengeschäft und Teile der Lack-Sparte gehandelt.

Der Konzern aus Ludwigshafen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine führende Rolle bei der Transformation zu Netto-Null-CO2-Emissionen in der Chemiebranche zu spielen. Dazu hat das Unternehmen ein ambitioniertes Carbon-Management-Programm aufgelegt. Zudem wird auf eine stärkere Ausrichtung auf lokale Produktion für lokale Märkte gesetzt, um flexibler und kundennäher zu agieren. Ein Beispiel ist der Bau einer Syngas-Anlage am Verbundstandort Zhanjiang in China, die 2025 in Betrieb genommen werden soll.

Zahlen mit Luft nach oben

Im ersten Halbjahr 2023 war die Geschäftsentwicklung ausbaufähig. Der Umsatz fiel um 19 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 45 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro einbrach.

Für das Gesamtjahr 2023 gibt sich BASF pessimistisch mit einem Umsatz von 73 bis 76 Milliarden Euro und ein EBIT von vier bis 4,4 Milliarden Euro. Grund ist in erster Linie die schwache Konjunktur, aber auch Faktoren, wie zum Beispiel Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten und steigende Energiekosten spielen eine große Rolle. Für ein zyklisches Unternehmen wie die Ludwigshafener ist das Grund die Gewinnprognosen immer wieder nach unten anzupassen, was den Kurs der Aktie gleich hinterherschickt.

Die Marktkapitalisierung von BASF liegt noch bei rund 37,1 Milliarden Euro, was einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 6,7 entspricht.

Gleichzeitig ist BASF aber auch bekannt für seine kontinuierliche und attraktive Dividendenpolitik. Für das Jahr 2022 hat BASF eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie gezahlt, was einer Dividendenrendite von rund 8,1 Prozent entspricht. Damit gehört BASF zu den Top-Dividendenzahlern im DAX.

BASF im Abwärtstrend

Die Aktie befindet sich seit Februar in einem Abwärtstrend, der durch eine fallende Trendlinie definiert ist. Diese Trendlinie verläuft aktuell bei rund 43 Euro. Die letzte horizontale Unterstützung ist bei rund 41 Euro markiert. 

Um ein Kaufsignal zu generieren, müsste die Aktie die fallende Trendlinie bei 43 Euro nach oben durchbrechen und sich darüber etablieren. Das nächste Ziel wäre dann das Jahreshoch bei 54 Euro. Umgekehrt wäre ein Verkaufssignal gegeben, wenn die Aktie die Unterstützung bei 41 Euro nach unten durchbricht und sich darunter festsetzt.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.