Bitcoin weiter über 200-Tage-Linie - Börsenampeln weiter auf Grün
Aus technischer als auch fundamentaler Sicht bleibt die Gemengelage vorerst überwiegend positiv zu bewerten. Mit der jüngsten Egalisierung der für den längerfristigen Trend maßgeblichen 200-Tage-Linie sind aus Sicht der Charttechnik die Börsenampeln wieder auf Grün gesprungen. Langfristig orientierte Anleger könnten angesichts des erneuten Aufschwungs ihre Positionen möglicherweise aufgestockt haben.
Debatte um US-Steuergesetze geben Kryptowährungen Rückenwind
Unterstützend wirkte dabei nicht zuletzt eine vorläufige Kompromisslösung rund um die unbequeme Steuerthematik im US-Senat. Unter US-Präsident Joe Biden fürchten die Anleger schärfere Regulierungen unter anderem in der Besteuerung von Kryptowährungen. Das in Aussicht gestellte Infrastrukturpaket in Höhe von 550 Milliarden Dollar soll teilweise auch durch den Krypto-Sektor mitfinanziert werden. Insgesamt könnten 28 Milliarden Dollar in den kommenden zehn Jahren aus dem Bereich fließen. Am vergangenen Montag hatte eine parteiübergreifende Gruppe von Senatoren eine Einigung über Meldepflichten in puncto Kryptowährungstransaktionen aber vorerst auf Eis gelegt.
Auch wenn aus kurzfristiger Sicht die Verabschiedung neuer Gesetze für Bitcoin und Co Anleger vorsichtig stimmen könnte, bleibt eine Regulierung nach wie vor elementar. Zudem beweist die Entwicklung über den Tellerrand hinaus, dass sich Kryptowährungen auf dem Weg zu eine bestehenden seriösen Anlageklasse befinden. Sollten Gelder aus dem Sektor fließen, um wie etwa die geplanten Infrastrukturmaßnahmen mitzufinanzieren, entstehen automatisch gewisse Abhängigkeiten.
Die Interessen seitens der Regierung lassen in Zukunft somit nicht unbedingt Verbotsszenarien nach dem Vorbild Chinas erwarten. Das Reich der Mitte hatte im Mai den heimischen Mining-Sektor vor die Tür gesetzt und Zahlungsinstituten, welche mit Krypto-Zahlungen hantieren, die Geschäfte untersagt.
Cardano klettert zum ersten Mal seit rund drei Monaten über 2 Dollar
Die nach Marktgröße viertwichtigste Währung Cardano (ADA) ist in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit fast drei Monaten wieder über die psychologische Marke von 2 Dollar gesprungen. Das Unternehmen hatte am Freitag mitgeteilt, dass das sogenannte "Alonzo-Upgrade" am Montag, den 12. September gestartet werde. Bereits im Vorfeld hatten sich Anleger in der Erwartung der Verkündung des Termins warmgelaufen und dem Kurs ein Wochenplus von zwischenzeitlich fast 50 Prozent beschert.
Das Upgrade sollte es Cardano ermöglichen, mehr praktischen Nutzen durch eine sogenannte Smart-Contract-Funktionalität zu generieren, welche unter anderem im aktuell aufstrebenden Sektor des "Decentralized Finance" (DeFi) Anwendung findet. Diese können beispielsweise Anwendungen im Bereich der automatisierten Kreditvergabe schaffen. Die technische Verbesserung gilt zudem als Kampfansage an den Branchenprimus Ethereum.
Dogecoin klettert nach Musk-Aussagen wieder über 30-Cent-Marke
Tesla-Chef Elon Musk hat der als Spaß gestarteten Kryptowährung DOGE mit einer verbalen Intervention wieder über die Marke von 30 Cent verholfen. Mark Cuban, US-amerikanische Unternehmer und Eigentümer des Profibaskettball-Teams der Dallas Mavericks hatte gesagt, dass die Kryptowährung das "stärkste" Zahlungsmittel sei. Musk hatte den Worten zugestimmt und entsprechend für neuen Aufwind gesorgt.
Bitcoin, Ether und Co: So könnte es weitergehen
Die wichtigsten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether präsentieren sich auch zu Wochenbeginn vorerst mit stabilen Notierungen. Angesichts aktuell zu beobachtender relativer Stärke könnten Anleger nun folgerichtig den Versuch starten, die 50.000-Dollar-Marke zu erobern. Besagte Hürde gilt als wichtiger Meilenstein um den Kampf in der Rückgewinnung des Allzeithochs in Höhe von rund 65.000 Dollar. Alternative Währungen wie etwa Ether sollten im positiven Kielwasser des Bitcoins profitieren können.
Die Stimmung bleibt am Markt fürs Erste vorerst positiv zu bewerten, zumal der Sektor weiterhin am Aufstreben ist und größere Hiobsbotschaften aktuell ausbleiben. So haben das Schweizer Wertpapierhaus Leonteq und die ICF Bank jüngst Zertifikate auf insgesamt 18 verschiedene Krypto-Assets in Deutschland und Österreich an die Startlinie gebracht. Die Entwicklung zeigt, dass sich immer mehr Banken und Institutionen dem Kryptowährungssektor öffnen und ihre Angebotspalette sukzessive ausweiten.
Insgesamt sollten Anleger die Kehrseite der aktuellen Medaille nicht aus den Augen verlieren. Die schwelende Regulierungssthematik in den USA besitzt m.E. jederzeit das Potential für einen Stimmungswechsel am Markt zu sorgen und damit zu euphorische Anleger auf dem falschen Fuß zu erwischen.