Damit notieren sie weit von den 41 Euro je Aktie, die der Konkurrent Potash zu zahlen bereit war. Die Kanadier hatten Anfang Oktober ihre Übernahmepläne für die Hessen nach heftigem Widerstand von Management und Politik aufgegeben. K+S sieht sich alleine gut aufgestellt. "Wir wollen sowohl im Kali- als auch im Salzbereich weiter wachsen und unsere Aktivitäten in Wachstumsmärkten stärken", bekräftigte Lohr. Hauptwachstumstreiber im Düngemittelgeschäft soll ein neues Werk in Kanada werden, das im Sommer 2016 in Betrieb genommen werden soll. Der Wert dieses Projektes finde sich nur teilweise im Aktienkurs wieder. Die Aktionäre will er zudem mit einer höheren Dividende bei der Stange halten, die er für 2015 in Aussicht stellte.
GESTUTZTE PROGNOSE
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand nun noch mit einem operativen Gewinn (Ebit I) von 780 bis 830 Millionen Euro, nachdem er bislang zwischen 780 und 860 Millionen in Aussicht gestellt hatte. Allerdings hatte er bereits Mitte Oktober gewarnt, dass das obere Ende der Spanne mittlerweile sehr ambitioniert sei. Der Umsatz soll auf 4,3 bis 4,5 Milliarden statt wie bislang angenommen auf 4,35 bis 4,55 Milliarden Euro steigen. 2014 kam K+S bei einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro auf ein operatives Ergebnis von gut 641 Millionen Euro.
Mit seinen gedämpfteren Aussichten ist K+S nicht alleine. Seit dem Sommer haben die weltweiten Rohstoffmärkte deutlich nachgegeben. Die Kalipreise stehen vor allem wegen Überkapazitäten und der schleppenden Düngemittelkäufe im wichtigen Markt Brasilien unter Druck. Dort setzten der Verfall der Landeswährung Real und eine geringere Kreditvergabe den Landwirten massiv zu. Potash hatte wegen des Preisverfalls jüngst seine Umsatz- und Gewinnprognose gekappt und will seine Kapazitäten deutlich senken. Auch der US-Rivale Mosaic kürzte seine Produktionsziele.
Von Juli bis September erzielte K+S einen operativen Gewinn (Ebit I) von 132,1 Millionen Euro, ein Rückgang um 1,4 Prozent. Im Bereich Kali- und Magnesiumprodukte setzten dem Unternehmen auch Produktionsausfälle im Zuge des warmen Sommers in Deutschland zu. Wegen des geringen Wasserstands der Werra konnte K+S weniger Salzabwasser aus der Produktion versenken, was diese einschränkte. Das operative Ergebnis fiel um mehr als 16 Prozent. Im Salzgeschäft legte das Ergebnis dagegen unter anderem dank höherer Preise in Nordamerika um fast drei Viertel zu. Der bereinigte Überschuss stieg um fast 17 Prozent auf gut 89 Millionen Euro zu, wozu geringere Zinsaufwendungen beitrugen. K+S setzte gut 891 Millionen Euro um, ein Plus von fast acht Prozent.
Reuters