Für einen Dämpfer beim Bitcoin sorgte die Verlegung des für März geplanten Börsengangs der führenden amerikanischen Kryptobörse Coinbase in den nächsten Monat. Dies steht in Zusammenhang mit einer Strafzahlung an die Aufsichtsbehörde CFTC wegen der Manipulation von Handelsdaten. Allerdings geht es dabei um länger in der Vergangenheit liegende Vorgänge, die mit der Strafzahlung nun erledigt sind.

Grundsätzlich bleibt die Nachrichtenlage beim Bitcoin weiterhin sehr positiv. Eine Stütze sind Aussagen der US-Notenbank, wonach sie noch lange an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten wird und erst im Jahr 2023 mit einer Zinserhöhung rechnet. Gleichzeitig wird die Eingangstür in die Kryptowelt für weniger versierte Anleger ständig weiter geöffnet. So will nun auch Visa seinen Kunden den Zugang zur Kryptowelt ermöglichen (siehe links). Und auch die Bitcoin-Nachfrage von Unternehmen hält an, die einen Teil ihrer Cashbestände in Bitcoin investieren. Mit Meitu hat nun auch erstmals ein chinesisches Unternehmen in größerem Stil in Krypto investiert. Nach einem kürzlich erfolgten ersten Kauf hat das Techunternehmen weitere 50 Millionen Dollar in Bitcoin und Ethereum investiert, sie verfügt nun über einen Kryptobestand von 90 Millionen Dollar.

Trotz der seit dem vergangenen Jahr enorm gewachsenen Adoption des Bitcoin sind die Kritiker nicht verstummt. Die Bank of America bezeichnet in einer neuen Studie den Bitcoin als stark schwankend, unbrauchbar und umweltschädlich. Ein wesentliches Argument für die Unbrauchbarkeit des Bitcoin als Mittel zur Wertaufbewahrung und Absicherung gegen die Inflation ist seine geringe Umlaufmenge, weil immer mehr Investoren den Bitcoin langfristig halten. Diese Tatsache kann man aber gerade als Argument für den Bitcoin als Investitionsprodukt sehen. Die Studie wiederholt letztlich nur altbekannte Standpunkte der Kritiker und steht im Widerspruch zu den anderen großen Playern an der Wall Street. So sind nach früherer Skepsis Großbanken wie Goldman Sachs oder JP Morgan ebenso vom Bitcoin überzeugt wie der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock.

Altcoins mit Listingeffekten


Während der Bitcoin vorige Woche rund vier Prozent abgab, lag die Mehrzahl der Altcoins im Plus. Mit riesigen Kurssprüngen stachen vor allem Coins heraus, die von neuen Listings und Fonds profitierten. So sprang Cardano auf einen Höchststand von über 1,45 Dollar, nachdem Coinbase ein Listing angekündigt hatte. Wie oft beim Coinbase-Effekt zu beobachten, bröckelte der Kurs aber nach Beginn der Notierung wieder deutlich ab. Noch viel spektakulärer war die Ankündigung der Auflage von neuen Grayscale-Fonds auf die fünf Altcoins Basis Attention Token, Chainlink, Decentraland, Filecoin und Livepeer. Vor allem bei Letzterem kam es nach der Ankündigung zu einer Kursexplosion, der Kurs versechsfachte sich.

Derartige Kapriolen sprechen aber eher dafür, dass der Markt kurzfristig spekulativ überhitzt ist. Auch die NFT-bezogenen Tokens zeigten teilweise wieder sehr große Kurszuwächse. Allerdings gab es hier bei zuletzt sehr stark gelaufenen Tokens auch Gewinnmitnahmen und teilweise rückläufige Kurse.