Der chinesische Technologieriese Huawei steht unter Druck, nachdem die US-Regierung ihn auf eine Schwarze Liste gesetzt hat und so US-Unternehmen untersagt, ohne ihre Erlaubnis weiter mit den Chinesen zusammenzuarbeiten. Das trifft Huawei hart, etwa dadurch, dass der Konzern in seinen Smartphones auf das Betriebssystem Android von Google setzt und so wohl bald keine Updates dafür mehr bekommt.
Nun holt der Konzern offenbar zum Gegenschlag aus. Die Börsen-Zeitung berichtet, dass die Chinesen vom US-Telekom-Konzern Verizon für die Nutzung von Patenten mehr als eine Milliarde US-Dollar haben wollen. Huawei ist der größte Netzwerk-Ausrüster der Welt, viele Telekom-Unternehmen setzen auf seine Technologie und damit seine Patente. Laut Börsen-Zeitung wollte sich Verizon auf Anfrage der Nachrichten-Agentur Reuters nicht direkt zu dem Sachverhalt äußern. Allerdings sagte demzufolge ein Sprecher des Unternehmens, dass das Thema nicht nur Verizon betreffe: "Angesichts des geopolitischen Zusammenhangs hat jede Sache, die Huawei betrifft, Auswirkungen auf die gesamte Branche und gibt Anlass zu nationaler und internationaler Besorgnis".
Damit könnte dies auch bald T-Mobile US treffen. Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom ist ein wichtiges Standbein für den Bonner Konzern, dessen Aktie im DAX gelistet ist. Sollten sich die Patent-Forderungen auf T-Mobile US ausweiten, könnte das in der Folge die T-Aktie unter Druck bringen. Die T-Aktie hat bereits zuletzt immer wieder auf die Nachrichtenlage reagiert, die im Zusammenhang mit der von T-Mobile US angestrebten Übernahme des US-Wettbewerbers Sprint steht. T-Mobile US will sich mit Sprint zusammentun, bekommt dabei aber zuletzt stärkeren Gegenwind von US-Behörden.