Der Kabel- und Bordnetze-Hersteller konnte im zweiten Quartal zwar den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um gut 20 Prozent erhöhen, allerdings hatte der Markt mit kräftigeren Steigerungsraten gerechnet. Auch beim Umsatz hatten sich Branchenexperten mehr erhofft.

"Die vorgelegten Zahlen liegen deutlich unter den Erwartungen, was primär auf den Bereich Bordnetze zurückzuführen ist", sagte DZ-Bank-Analyst Michael Punzet. Der Experte bekräftigte dennoch seine Kauf-Empfehlung, da er weiterhin von einem Anstieg der Fahrzeugproduktion in Europa ausgehe, wo Leoni rund 70 Prozent seiner Umsätze erlöse.

Reuters

Einschätzung der Redaktion

Die Leoni-Aktie hat im Zuge der allgemeinen Kurskorrektur an den Börsen massiv an Wert verloren. Die aktuellen Quartalszahlen haben den Druck verstärkt. Die Mehrheit der Analysten ist weiterhin zuversichtlich für die Aktie. Die Kursziele gehen allerdings weit auseinander. Sie reichen von 42 bis 78 Euro. Charttechnisch ist die Leoni-Aktie angeschlagen und droht, aus dem seit Sommer 2012 laufenden Aufwärtstrend nach unten herauszufallen.Zudem können die beiden Kursspitzen aus Januar und Juni/Juli durchaus als ein Doppeltop interpretiert werden, das gemeinhin eine deutliche Kurskorrektur ankündigt.Erst bei einer Erholung über 50 Euro würde sich das Bild entspannen. Anleger sollten bei Leoni daher zunächst abwarten. Halten.

Sven Parplies