16.05 Uhr - Der Gouverneursrat des Euro-Rettungsfonds ESM beschließt formal die Aufnahme von Verhandlungen mit Griechenland über ein drittes Hilfsprogramm. Die Institutionen würden nun das "Memorandum of Unterstanding" mit der griechischen Regierung aushandeln, teilt der ESM mit. Parallel dazu erarbeite der ESM einen Vorschlag für die finanzielle Beistandsvereinbarung (FFA).
15.28 Uhr - Die Auszahlung der Mittel aus dem Rettungsfonds EFSM als Brückenfinanzierung für Griechenland erfolgt womöglich in zwei Tranchen. Mit der Summe von bis zu 7,16 Milliarden Euro könne die griechische Regierung in der kommenden Woche ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber EZB und IWF begleichen, teilt der EU-Rat mit. Die Laufzeit der EFSM-Hilfen beträgt drei Monate.
15.14 Uhr - Der für den Euroraum zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, hofft auf den Abschluss der Verhandlungen über das neue Hilfsprogramm bis etwa Mitte August. Die Brückenfinanzierung für Griechenland soll nach seinen Worten zunächst 7,16 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds EFSM umfassen.
14.37 Uhr - Ein Fünftel der CDU/CSU-Fraktion hat im Bundestag gegen die Aufnahme neuer Verhandlungen mit Griechenland gestimmt. Aus der Union gab es laut Mitteilung des Bundestages 60 Nein- und 241 Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen.
14.16 Uhr - Der Gouverneursrat des Euro-Rettungsfonds ESM, in dem die Euro-Finanzminister vertreten sind, hält um 15.00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz ab. Das teilt der Sprecher von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Anschließend gebe es eine Telefonkonferenz der Eurogruppe. Beide Gremien müssen die Aufnahme von Verhandlungen über das dritte Hilfsprogramm formal beschließen.
13.57 Uhr - Der Bundestag hat am Freitag grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Griechenland-Hilfsprogramm gegeben. Von den 598 Abgeordneten, die ihre Stimme abgegeben hatten, stimmten 439 mit Ja, wie Bundestagspräsident Norbert Lammert nach der Sondersitzung in Berlin mitteilte. 119 stimmten gegen den Antrag der Bundesregierung, 40 enthielten sich.
11.35 Uhr - Griechenlands Energieminister Panagiotis Lafazanis wird Regierungskreisen zufolge abgelöst. Nachfolger werde der bisherige Arbeitsminister Panos Skourletis.
11.23 Uhr - Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wirbt im Bundestag für die Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland. "Es ist ein letzter Versuch, um diese außergewöhnlich schwierige Aufgabe zu erfüllen", sagt er. Es komme nun aber vor allem auch darauf an, dass Griechenland verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinne.
11.20 Uhr - Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt wirft der Bundesregierung eine Spaltung Europas vor. Die Drohung mit einem Grexit gegen Griechenland sei fatal. "Europa braucht in diesen Tagen ein heißes Herz und einen kühlen Kopf", sagt sie. Sie fordert zudem eine Schuldenerleichterung und zusätzliche Investitionen in Griechenland.
10.55 Uhr - Gabriel wirbt um Unterstützung für das Hilfspaket, nicht nur im Bundestag, sondern auch bei der Bevölkerung. Das wichtigste Argument für die Hilfe sei die Mitmenschlichkeit. "Wir können und dürfen diese Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen", sagt der Vizekanzler. Es gebe in Europa keinen Platz für hungernde Kinder, bettelnde Rentner und Suppenküchen.
10.45 Uhr - "Griechenland kämpft um seine Selbstbehauptung" und darum, aus dem Status des Almosenempfängers herauszukommen, sagt SPD-Chef Sigmar Gabriel vor dem Bundestag. "Dieser Kampf hat durchaus etwas Großartiges an sich." Dafür habe Griechenland jede Unterstützung verdient.
10.30 Uhr - Oppositionsführer Gregor Gysi erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. "Sie sind dabei, die europäische Idee zu zerstören", sagt der Linken-Fraktionschef im Bundestag an die Adresse Schäubles.
10.24 Uhr - Merkel bittet den Bundestag "aus voller Überzeugung" um Zustimmung zur Aufnahme der Verhandlungen. Die Alternative dazu wäre Chaos.
10.18 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel macht klar: Weder die Regierung in Athen noch die anderen Euro-Länder waren bereit für ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion. Zugleich warnt die Kanzlerin in der Debatte im Bundestag zur Abstimmung über die Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket, bloße Absichtserklärungen der Athener Regierung reichten nicht aus.
09.15 Uhr - Der frühere Bundesfinanzminister und Ex-Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, lehnt ein neues Hilfspaket für Griechenland ab. Das Land sollte stattdessen für einen Euro-Austritt einen Schuldenerlass, Überbrückungshilfen hin zu einer neuen nationalen Währung und ein Aufbauprogramm für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung erhalten. "Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg", erklärt Steinbrück mit Blick auf die Erwartung, Griechenland würde nun Reformen umsetzen.
08.53 Uhr - Die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern wären am vergangenen Wochenende nach Angaben von EU-Ratspräsident Donald Tusk beinahe an einem Streit über 2,5 Milliarden Euro gescheitert. Europa sei wegen dieser Summe einer Katastrophe nahe gewesen, sagt Tusk griechischen Zeitung "Kathimerini".
08.25 Uhr - Frankreichs Finanzminister Michel Sapin bekräftigt die Haltung der Regierung in Paris, wonach Schuldenerleichterungen für Griechenland nötig sind. Dies könne unter anderem längere Laufzeiten für die griechischen Kredite sowie niedrigere Zinssätze bedeuten, sagt er.
07.45 Uhr - IWF-Chefin Christine Lagarde hält Schuldenerleichterungen für Griechenland für nötig. Es sei möglicherweise ausreichend, wenn die Laufzeiten verlängert würden, sagt sie im französischen Radio. Der IWF werde sich an einem dritten Hilfspaket beteiligen, wenn das Programm "vollständig" sei. Langfristiges Ziel sei, dass sich Griechenland selbst am Markt finanziere.
07.18 Uhr - Nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny ist es noch nicht sicher, dass die griechischen Banken am Montag wieder öffnen. Dafür seien noch einige Überprüfungen nötig, sagt er im ORF-Radio. Bis das dritte Hilfsprogramm für Griechenland stehe, könne es "sicherlich sechs bis acht Wochen dauern".