Kurshalbierung im Corona-Crash: Mit dieser Entwicklung zählt die Aktie von Lloyd Fonds zu den schwächsten Titeln auf dem Kurszettel. Bei Vermögensverwaltern wie dem Hamburger Finanzdienstleister hängt die Höhe der Erträge unter anderem vom Volumen des verwalteten Vermögens ab. Angesichts Corona halten Börsianer bei den Hanseaten deshalb einen deutlichen Umsatzrückgang für wahrscheinlich - oder hielten. Denn Mitte der Woche ist die Aktie angesprungen. Offenbar überlagern jetzt die Chancen die Angst.
In der Tat könnte Lloyd Fonds vor einem großen Sprung stehen. Der Vermögensverwalter hat einen eigenen durch künstliche Intelligenz gesteuerten Algorithmus entwickelt und betreibt dafür eine Cloud-basierte Fintech-Plattform. Mit diesem neuen Angebot als Robo-Advisor will der Finanzkonzern vermögende Kunden mit Einlagen ab 100.000 Euro erreichen. Auf der Plattform sollen die individuellen Anlageziele mithilfe der computergesteuerten Algorithmen zielgenau umgesetzt werden.
Anders als Wettbewerber setzt Lloyd Fonds dabei vor allem auf aktiv gemanagte Fonds und verwendet ETFs nur als Beimischung. Die Perspektiven sind vielversprechend. Denn die auf künstlicher Intelligenz basierende Vermögensverwaltung verzeichnet enorme Zuwächse. Schätzungen zufolge lag das Marktvolumen dieses Finanzsegments 2016 in Deutschland bei 300 Millionen Euro. Derzeit sollen es 4,0 Milliarden Euro sein, für 2025 wird ein Anstieg auf 25 bis 35 Milliarden Euro vorausgesagt.
Lloyd Fonds hat große Ziele: Die Hamburger wollen das verwaltete Vermögen bis 2024 von 1,2 auf 7,0 Milliarden Euro fast versechsfachen. Schon in zwei Jahren sollte ein Gewinn im Bereich von 0,50 Euro je Aktie und die Kursverdopplung drin sein.
Robo-Advising verspricht enormes Wachstum. Die Aktie könnte ganz schnell wieder Vor-Corona- Niveau erreichen. Mit Limit.
ISIN: DE 000 A12 UP2 9
Gew./Aktie: 2021e 0,25 €
KGV 2021/Dividende: 16,0/-
EK* je Aktie/KBV: 2,85 €/1,4
EK*-Quote: 39,3 %
Kurs/Ziel/Stopp: 4,70/5,80/2,80 €
*Eigenkapital, eigene Schätzungen.