LVMH greift tief in die Louis Vuitton-Tasche. 14,7 Milliarden Euro legen die Franzosen für den in die Jahre gekommenen Juwelier hin. Es ist die größte Übernahme in der LVMH-Unternehmensgeschichte. Und sie dürfte sich auszahlen.

Laut einer Studie von Bain & Co zeigt der Markt für Uhren und Schmuck weltweit die höchsten Wachstumsraten im Luxussegment. Insgesamt wird der Markt auf 270 Milliarden Euro geschätzt. In der Markenfamilie von LVMH waren Schmuck und Uhren bisher unterrepräsentiert. Die Sparte mit Marken wie Bulgari oder Tag Heuer trug 2018 nur zu rund neun Prozent zum Konzernumsatz und nur rund sieben Prozent zum Ergebnis bei. Mit Tiffany wird sich das ändern. LVMH selbst nennt keine Zahlen, um keine zu hohen Erwartungen zu schüren . Experten gehen aber davon aus, dass sich der Umsatz in der Sparte auf mehr als acht Milliarden Euro verdoppeln wird. Damit wäre der Konkurrent Richemont übertroffen. Die Schweizer erlösten im letzten Geschäftsjahr mit den Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels 7,1 Milliarden Euro.

Die Eintrittsschwelle in den Markt für teure Uhren und edlen Schmuck ist hoch. Mit Tiffany haben sich die Franzosen eine Weltmarke eingekauft. Die wachsende Schicht wohlhabender Chinesen sind die Wachstumstreiber der gesamten Branche. Tiffany setzte fast zwei Milliarden Dollar in Asien um. Deshalb werden in mehreren chinesischen Metropolen Flaggschiffläden eröffnet. Tiffany hatte es zuletzt schwer die junge Käuferschicht anzusprechen. LVMH wird deshalb die Marketingaktivitäten erhöhen, die Läden aufpolieren und mit neuen Produkten neue Kundschaft anlocken. LVMH verfügt nicht nur über die Mittel, sondern auch über das Renommee und die notwendige Expertise in Sachen Luxus.

Kurzfristig könnte die politische Instabilität in Hongkong, einer wichtigen Drehscheibe für die Luxusbranche für Kaufzurückhaltung sorgen. Langfristig gilt die LVMH-Aktie weiter als aussichtsreich. Die Kursziele der Analysten reichen bis 453 Euro.



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Kursziel: 445,00 Euro
Stoppkurs: 324,00 Euro