Das Bitcoin-Netzwerk hat auch nach dem Halving im Mai bewiesen, dass es stabil und gesund ist. Nachdem die Hash Rate zuletzt deutlich zurückgegangen war, nähert sie sich jetzt wieder ihrem Höchststand. Dadurch sind nun auch wieder die Transaktionsgebühren und die Zahl unbestätigter Bitcoin-Transaktionen stark gesunken. Ein weiteres positives Zeichen ist der deutliche Anstieg der Umlaufmenge des dollarbasierten Stable Coin Tether. Dessen Marktkapitalisierung beträgt nun fast schon zehn Milliarden Dollar, womit er Rang 3 unter den Kryptowährungen einnimmt. In der Vergangenheit war es häufig so, dass eine Erhöhung der umlaufenden Tether-Menge einem anschließenden Bitcoin-Anstieg vorausging. In diesem Zusammenhang wurden auch immer wieder Vorwürfe wegen möglicher Marktmanipulationen durch Tether und dieKryptobörse Bitfinex geäußert.

Wann kommt FOMO?


Die Angst, etwas zu verpassen, "Fear of Missing Out" (FOMO), gab es auch schon vor Social Media, das Phänomen wurde aber durch diese verstärkt. So wurde der Kryptohype Ende 2017 sehr stark durch den FOMO-Effekt angetrieben. Es gab eine Flut von ICOs, also neu am Kryptomarkt emittierte Coins, in die ähnlich unkritisch investiert wurde wie zuzeiten des Neuen Markts in die entsprechenden IPOs.

Bei der nächsten starken Aufwärtsbewegung am Kryptomarkt könnte dieser Effekt von den institutionellen Anlegern ausgehen. Diese hielten sich in der Vergangenheit auch wegen unklarer oder fehlender Regulierungen zurück. Dies hat sich im Gegensatz zu 2017 deutlich verbessert, sodass immer mehr Institutionelle aktiv werden. Grayscale kauft als Anbieter etwa von verschiedenen Fonds für Kryptowährungen große Mengen von Bitcoin und auch Ethereum auf. Der Hedgefondsmanager und Milliardär Paul Tudor Jones verglich die Rolle des Bitcoin mit der des Goldes in den 70er-Jahren.

Nach einer aktuellen Studie von Fidelity legen bereits ein Drittel der institutionellen Investoren in digitalen Vermögenswerten an, bis zu 60 Prozent wollen diese in ihr Anlageportfolio aufnehmen. Dabei ist das Top-Asset mit weitem Abstand der Bitcoin. Auch die im vergangenen Jahr noch als Bitcoin-Kritiker hervorgetretene amerikanische Großbank JP Morgan hat zuletzt in einem Report die Stärke und Widerstandskraft von Bitcoin gelobt. Die Analysten sehen den Stresstest des digitalen Goldes im Corona-Crash im März als bestanden an und bestätigen die Langlebigkeit dieser neuen Anlageklasse.

Die Auswirkungen eines möglichen institutionellen FOMO dürften zwar weniger drastisch als 2017 sein, dafür aber umso nachhaltiger - zumal auch die Privatanleger in der nächsten Aufwärtsbewegung ihre Aktivitäten deutlich erhöhen werden. Zum einen ist eine große Gruppe dieser Anleger schon länger an den Kryptomärkten tätig, zum anderen kommen auch immer mehr neue Privatanleger dazu, da die Zugangsmöglichkeiten für diese immer einfacher werden.

Ein Blick auf Deutschland zeigt: Musste man vorher ein Konto bei einer Kryptobörse eröffnen, um in Bitcoin und Co zu investieren, geht es nun über Angebote wie die Bison App, BSDEX oder Bitwala recht einfach, Kryptowährungen zu handeln. Schon länger kann über Bitcoin-Zertifikate von Vontobel in den Markt investiert werden.