Das Bundeskartellamt hat keine Einwände. Der Deal zwischen der Familie Haniel und dem tschechischen Selfmade-Milliardär Daniel Kretinsky und dem Partner Patrik Tkac ist genehmigt. Die Familien-Holding verkauft 7,3 Prozent ihrer Metro-Anteile an die Investmentfirma von Kretinsky und Tkac. Auf ein weiteres Aktienpaket von 15,2 Prozent hat die Investmentfirma des Investorenduos eine Option. Damit nicht genug. Kretinsky und Tkac übernehmen auch noch das neun Prozent schwere Aktienpaket, das noch in Händen des abgespaltenen Elektronikhändler Ceconomy lag. Wird die Option ausgeübt, was von der operativen Entwicklung von Metro abhängt, erreicht der neue Großaktionär die Schwelle von 30 Prozent. Dann muss den übrigen Aktionären ein Angebot unterbreitet werden.
Metro befindet sich seit langem in einem Umbau. Nach dem Verkauf der Kaufhauskette Galeria Kaufhof wurden die Elektromärkte Saturn- und Media-Markt separiert und unter Ceconomy an die Anteilseigner abgespalten. Jetzt stehen die Real-Märkte im Schaufenster. Außerdem stehen alle Märkte in denen Metro aktiv ist auf dem Prüfstand. Was bleibt vom ehemaligen breit aufgestellten Handelskonzern jetzt noch übrig?
Metro will sich ganz auf den lukrativen Großhandel von Lebensmitteln, der heute bereits rund 80 Prozent vom Umsatz ausmacht konzentrieren. Der wirft im Vergleich zu den mageren Einzelhandelsmargen von einem Prozent mehr als das dreifache ab. Und was haben Kretinsky und sein Partner Patrik Tkac mit dem schlingernden Metro-Konzern im Sinn. Gut möglich, dass Metro komplett übernommen wird. Doch auch alleine der Wechsel des Großaktionärs kann viel bewirken. Die tschechischen Investoren gelten als clevere Geschäftsleute. Aus früheren Investments weiß man, dass Kretinsky und Tkac nicht einfach nur Geld aus einem Unternehmen ziehen wollen, sondern langfristige Ziele verfolgen um einen Mehrwert für die Aktionäre zu generieren.
Grünes Licht für spekulative Anleger. Mit einem klassischen Call setzten Trader so auf mehrere Chancen für die Metro-Aktie. Bei einem Übernahmeangebot sollte der Kurs schnell anspringen. Ein Kurszünder wäre auch der schnelle Verkauf von Real, die mit 645 Millionen Euro in den Büchern steht, mitsamt der Immobilien aber auch eine Milliarde Euro taxiert wird. Oder Metro schafft die operative Wende als Ergebnis der Fokussierung auf den reinen Handel. Auch charttechnisch hat sich das Bild seit Anfang Augst stark verbessert. Jetzt gilt es den Widerstand bei 14 Euro zu überwinden.
Klassische Scheine haben hohe Aufgelder. Die günstige Alternative sind Knock-out-Calls. Das Risiko: Wird die K.o.-Schwelle berührt, erhalten Anleger lediglich einen kleinen Restwert zurück. Der K.o.-Call hebelt die Kursbewegungen mit Faktor vier. Springt die Metro-Aktie an und schafft ihr altes Jahreshoch bei 18 Euro, würde sich der Call mehr als verdoppeln.
Basiswert | Metro |
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Produkt | Knock-out-Call |
WKN | MF6W6Q |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Kurs des Calls | 3,25 € |
Basispreis variabel | 10,54 € |
Knock-out-Schwelle | 11,06 € |
Hebel | 4,2 |
Abstand zum Knock-out | 19,50% |