Metro bleibe bei seiner Ausschüttungspolitik von 40 bis 50 Prozent des Ergebnisses je Aktie, ohne Sondereffekte, sagte Konzernchef Olaf Koch in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir werden beträchtliche Summen für den weiteren Umbau brauchen und unser Aufsichtsrat unterstützt das." Koch will die Einnahmen zum Schuldenabbau und für Investitionen samt möglicher Übernahmen einsetzen. Er will das Kerngeschäft rund um die Großhandelsmärkte (C&C) und Europas größte Elektronikmarktkette Media-Saturn ausbauen sowie das Online-Geschäft stärken.

Von einer Sonderzahlung würde vor allem die Familienholding Haniel profitieren, die noch knapp 25 Prozent der Metro-Anteile hält. Trotz der Absage an eine Zusatzdividende bleibt aber für die Duisburger die Hoffnung auf eine höhere Ausschüttung. Haniel rechnet mit Sondererträgen aus der Beteiligung für die zweite Jahreshälfte, das Beteiligungsergebnis könne damit über dem des Vorjahres liegen.

Metro verkaufte den Kaufhof für rund 2,8 Milliarden Euro an den nordamerikanischen Handelskonzern Hudson's Bay. 1,6 Milliarden Euro stünden für Investitionen bereit, hatte Koch gesagt. Beim Verkauf des Vietnam-Geschäfts für rund 655 Millionen Euro sieht sich Koch auf der Zielgeraden und will das Geschäft bis Jahresende abschließen.

An Media-Saturn will der Metro-Chef trotz des Dauerstreits mit Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals und Übernahmeversuchen von dessen Seite festhalten. "Wir haben keinen Grund, aus dem Geschäft auszusteigen", sagte Koch. Das Management um Pieter Haas habe einen großartigen Job gemacht, um das Ruder herumzureißen. Insidern zufolge sucht Kellerhals Verbündete für eine Übernahme des Metro-Mehrheitsanteils und habe dafür den Finanzinvestor Advent ins Spiel gebracht. Koch bekräftigte, dass es keine Verhandlungen über den Anteil gebe. Kellerhals und die Metro liefern sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf um das Sagen bei Media-Saturn.

Sorgen um das China-Geschäft macht sich Koch nicht, obwohl die dortige Abkühlung der Konjunktur vielen Unternehmen derzeit zu schaffen macht. "Wir haben weiter klares Vertrauen in die Aussichten des chinesischen Marktes." Metro habe dort eine solide Position.

Reuters