Nachhaltigkeit ist bei immer mehr Fonds ein Thema, auch wenn es nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen ist. Denn der Druck der großen Anleger wie Stiftungen, Versicherungen und Pensionskassen steigt stetig. Daher implementieren inzwischen die meisten Fondsgesellschaften oft schon standardmäßig ESG-Kriterien (Environment Social Governance) in ihren Investmentprozess.
Die Anzahl der nachhaltigen Fonds nimmt daher stetig zu, und inzwischen gibt es selbst nachhaltige Dividendenfonds wie den vor gut einem Jahr aufgelegten Metzler European Dividend Sustainability. Weiterer Grund: "Nachhaltiges Investieren wirkt sich auf die Qualität des Portfolios aus und langfristig auch auf das Rendite-Risiko-Profil", sagt Oliver Schmidt, der den Fonds zusammen mit Boris Anbinder managt. Das Duo achtet nicht nur auf nachhaltig hohe Dividendenzahlungen, sondern auch darauf, ob sich die Unternehmen nachhaltig verhalten.
Dabei kommen die Kriterien des Globalen Pakts der Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zum Einsatz. Zudem achten Schmidt und Anbinder darauf, ob die Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell strukturelle Nachhaltigkeitstrends aufgreifen. Die Titel werden auf Basis quantitativer sowie qualitativer Analysen von Fundamentaldaten ausgewählt. Das Ergebnis ist ein konzentriertes Portfolio mit 50 bis 60 Titeln. Das Interessante am Fonds ist die Tatsache, dass sich Schmidt nicht nur europäische Large Caps anschaut, sondern auch Nebenwerte. Dort ist laut Schmidt zwar die absolute Dividendenhöhe niedriger, das Dividendenwachstum allerdings deutlich attraktiver.
Zudem investiert das Duo auch eher antizyklisch. Aktien wie Nestlé oder viele der großen Gesundheitstitel haben Schmidt und Anbinder nicht im Fonds. Dieser Verzicht hat ihnen allerdings kurzfristig auch die Performance etwas verhagelt. Allerdings dürfte dies nur eine Momentaufnahme bleiben. Denn die beiden haben dafür günstige Branchen wie Finanzdienstleistungen, Basisressourcen und Telekommunikation übergewichtet.
Fazit: Der All-Cap-Ansatz ist durchaus interessant. Allerdings ist die Performance bislang noch nicht überzeugend.