Ausgangssituation und Signal
Der Aktienkurs von Microsoft verliert am Mittwoch an der Heimatbörse in New York knapp 1,8 Prozent an Wert und ging mit einem Kurs von 205,05 US-Dollar aus dem Handel. Damit hält die Konsolidierung / Korrektur der vergangenen Tage an. Diese brachte die Notierungen der Microsoft-Aktie von zuletzt 232,86 US-Dollar bis fast an die 200-US-Dollarmarke zurück - ein Minus von knapp zwölf Prozent in nur zehn Handelstagen. Diese Gegenbewegung führte letztlich dazu, dass nun auch die 21-Tagelinie (grüne Kurve) zu fallen beginnt. Dies könnte auf einen beginnenden, kurzfristigen Abwärtstrend hindeuten.
Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Aktuell liegen die Kurse des Basiswertes auch noch unterhalb dieses gleitenden Durchschnitts. Das ist grundsätzlich negativ zu bewerten. Denn zum einen zeigt der kurzfristige Trend nach unten; zum anderen kostet eine Microsoft-Aktie derzeit weniger als im Durchschnitt der vergangenen 21 Handelstagen. Das alles zeugt von einer kurzfristigen Schwäche der Aktie. Die Korrektur könnte damit andauern, zumal der Titel relativ nahe an seiner 200-US-Dollarmarke notiert. Ein Durchbruch nach unten wäre negativ zu bewerten.
Die Charts im Detail
Was die längerfristige Ausgangslage anbelangt, so helfen Blicke auf den Wochen- und Monatschart weiter. Diese visualisieren den längerfristigen Kursverlauf der Microsoft-Aktie. Dabei zeigt die blaue Linie im Chartbild die Durchschnittspreise der vergangenen 200 Handelstage auf. Dabei gilt grundsätzlich: Solange diese 200-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt der übergeordnete Aufwärtstrend als intakt. Das ist bei den Microsoft-Notierungen derzeit der Fall. Das jüngste Allzeithoch bei 232,86 US-Dollar führte zu einer überkauften Marktsituation. Denn der prozentuale Abstand zwischen Kurs und 200-Tagelinie bewegte sich bei ambitionierten 28 Prozent. Rückblickend betrachtet ist das eine Größe, die darauf hinweist, dass sich die Microsoft-Kurse heiß gelaufen haben - siehe Grafik unterhalb des Wochencharts.
Auch der Monatschart spricht mit seiner Aufwärtstrendlinie (grüne Linie) vom bestehenden, positiven Trend. Selbst Notierungen um 160 US-Dollar würden an der übergeordneten Aufwärtsbewegung nichts ändern. Käme es zu einem Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 232,86 US-Dollar, so wäre dies als starkes Kaufsignal zu bewerten.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Microsoft-Aktie: In Schwäche aufstocken. Der Titel eignet sich insbesondere für langfristig denkende Anleger, die sich auch durch kurzzeitige Korrekturbewegungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Idealfall sollten Gegenbewegungen an der 200-Tagelinie (derzeit bei 181,30 US-Dollar verlaufend) zum Stoppen kommen. Etwaige Buchgewinne sollten zeitnah durch ein Anpassen des Stop-Losskurses abgesichert werden.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 232,86 |
Oberes Ziel 1 | 218,36 |
Unteres Ziel 1 | 214,96 |
Unteres Ziel 2 | 181,30 |
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de