KI-Star Nvidia veröffentlichte gestern die lang ersehnten Quartalszahlen. Doch wird es womöglich Zeit, sich von der Aktie zu trennen? Ein berühmter Milliardär hat jedenfalls genau diesen Schritt gemacht. Außerdem: So stufen die Analysten jetzt die Kurschancen von Nvidia nach den Zahlen ein.

Darauf wartete die gesamt Wall Street: Die neuen Quartalszahlen von Nvidia. Und mal wieder konnte der KI-Gigant auf ganzer Linie die Erwartungen übertreffen. Dennoch gab die Aktie nachbörslich nach – zu hoch waren mittlerweile die Erwartungen der Anleger an den Shooting-Star, dessen Aktie bereits vergangenes Jahr mehr als 200 Prozent zulegen konnte und nun auch dieses Jahr bereits wieder rund 200 Prozent im Plus liegt.

Es ist schon beinahe zu einer Art elementarer Börsen-Frage geworden: Sollte man die Nvidia-Aktie langsam verkaufen und lieber Gewinne mitnehmen, oder wird es das Unternehmen auch zukünftig schaffen, die sagenhaften Kursanstiege fortzuführen?

Ein bekannter Milliardär jedenfalls hat jüngst einen gewaltigen Schritt unternommen und seine Aktien vollständig verkauft. Was steckt dahinter und: Sollten Sie es auch?

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Nvidia (WKN: 918422)

Darum hat sich dieser Milliardär von seinen Nvidia-Aktien getrennt

Stanley Druckenmiller (71) zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Investoren der Welt. Laut „Motley Fool“ konnte er mit seinem Hedgefonds Duquesne Capital Management über 30 Jahre eine durchschnittliche Rendite von sagenhaften 30 Prozent einfahren – und erzielte in keinem der Jahre einen Verlust. Zwar schloss er den Fonds 2010, investiert seitdem aber weiterhin über das Duquesne Family Office, dessen Investitionen jedes Quartal einsehbar sind. Einst war er sogar leitender Portfolio-Manager von George Soros. Laut „Forbes“ ist Druckenmiller derzeit rund 6,9 Milliarden US-Dollar schwer.

Ein genialer Schachzug des Investors: Im vierten Quartal 2022, also genau dann, als der Chatbot ChatGPT der breiten Masse vorgestellt wurde und das Thema Künstliche Intelligenz (KI) an Fahr gewann, stieg er bei Nvidia ein. Wie Motley Fool berichtete, hat er zum Stand vom Ende des dritten Quartals nun aber sämtliche Aktien verkauft. Ist er also skeptisch geworden, was den nachhaltigen Erfolg der Aktie betrifft?

Nein. In mehreren Interviews erklärte er, dass die Bewertung von Nvidia mittlerweile einfach ihren Höchstpunkt erreicht habe und er daher Gewinne mitnehmen wolle. Dennoch gab er gegenüber Bloomberg kürzlich zu, dass die Verkäufe ein Fehler gewesen seien. Bei Kursrückgängen würde er durchaus erwägen, wieder zu kaufen.

Doch wie ist die Lage nach den jüngsten Quartalszahlen? Sollten Anleger jetzt Gewinne mitnehmen oder doch lieber die Aktie verkaufen?

So stufen Analysten die Nvidia-Aktie nach den Quartalszahlen ein

Grundsätzlich stehen weiterhin alle Zeichen auf Kaufen. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt weiterhin den Kauf der Aktie und sieht mit einem durchschnittlichen Kursziel von 164 US-Dollar weiterhin eine Kurschance von zwölf Prozent. Zahlreiche Analysten haben ihre Kursziele hochgeschraubt. Darunter etwa Morgan Stanley, die das Kursziel von 160 auf 168 US-Dollar erhöhten oder Goldman Sachs, die es von 150 auf 165 US-Dollar setzten.

Laut „TipRanks“ sagten die Goldman Sachs Analysten zu den Zahlen: „Nvidia hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres (Oktober) starke Ergebnisse erzielt, wobei der Gesamtumsatz und der nicht GAAP-bereinigte Gewinn pro Aktie den Konsens der Wall Street übertrafen … Wir glauben, dass a) die Kundennachfrage nach Blackwell sehr stark ist, b) Hopper neben Blackwell auch bis weit ins Kalenderjahr 2025 hinein ausgeliefert wird und c) wenn überhaupt, ist wahrscheinlich das Angebot der Grund dafür, dass sich die Lieferungen sowohl auf Blackwell als auch, in geringerem Maße, auf Hopper auswirken (laut Pressemitteilung von Nvidia) … Wir haben bei NVDA ein Kaufrating und die Aktie steht auch auf der Americas Conviction List.“

Zwar ist die Aktie tatsächlich derzeit recht teuer bewertet. So liegt das KGV bei 50, das durchschnittliche der vergangenenn fünf Jahre hingegen bei 37. Für das Geschäftsjahr 2025, das am 31. Januar endet, erwarten Analysten aber auch im Schnitt ein Plus beim Umsatz von 100 Prozent sowie ein Plus beim Gewinn je Aktie von sogar fast 150 Prozent. Das höchste Kursziel sehen derzeit übrigens die Analysten von Mirae Asset Securities. Sie erhöhten nach den Zahlen das Kursziel von 180 auf 206 US-Dollar und sehen damit eine Kurschance von über 40%.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.