Sind die fetten Jahre von Nvidia etwa bald vorbei? Ein bekannter Milliardär reduziert seine Anteile an dem KI-Giganten drastisch und investiert stattdessen in eine andere bekannte Aktie. Dahinter könnte eine clevere Strategie stecken...
Anleger beobachten genau, in welche Werte die Reichsten der Reichen investieren – sprich: Milliardäre. Wenn jemand weiß, wie man aus Geld noch mehr Geld machen kann, dann sind es meist diese Investoren.
Einer von ihnen ist der bekannte Investor Jeff Yass. Laut „Forbes“ beträgt sein Vermögen derzeit knapp 50 Milliarden US-Dollar. Er ist einer der Mitgründer eines der größten und erfolgreichsten Handelsunternehmen an der Wall Street, der Susquehanna International Group. Das Finanzportal "Motley Fool" nahm die Bekanntheit des Milliardärs zum Anlass, einen Blick auf dessen Portfolio zu werfen. Dabei zeigte sich: Yass scheint derzeit eine bestimmte Strategie hinsichtlich künstlicher Intelligenz zu verfolgen, die sich Anleger unbedingt genauer ansehen sollten.
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Milliardär wirft Nvidia-Aktie raus und setzt auf KI-Rivalen – sollten Sie es auch?
Ein Blick auf Yass' Portfolio, das den Stand zum Ende des zweiten Quartals zeigt, offenbart, dass der Milliardär sich von über 52 Millionen Nvidia-Aktien getrennt hat und damit seinen Anteil an der Aktie um über 70 Prozent reduziert hat – eine gewaltige Reduktion. Gut möglich, dass es sich dabei lediglich um Gewinnmitnahmen handelt, denn die Aktie von Nvidia hat sowohl im vergangenen als auch im laufenden Jahr beträchtlich zugelegt.
Es könnte jedoch auch sein, dass Yass die Risiken der Nvidia-Aktie mittlerweile zu groß werden. Zum einen wächst der Wettbewerb durch Unternehmen wie AMD und Intel. Zudem arbeiten einige von Nvidias größten Kunden wie Microsoft und Alphabet mittlerweile an ihren eigenen KI-Chips. Motley Fool weist außerdem auf mögliche regulatorische Probleme hin: So haben die USA den Export von Nvidias leistungsstarken KI-GPUs nach China eingeschränkt, einem der wichtigsten Märkte für das Unternehmen.
Aus Sicht von BÖRSE ONLINE bleibt Nvidia dennoch langfristig ein Kauf, da das Unternehmen mit seinen Chips die Basisinfrastruktur für Technologien wie künstliche Intelligenz bereitstellt. Nvidia hält aktuell eine klare Marktdominanz. Allerdings ist die Aktie bereits stark gestiegen, und es besteht die Gefahr, dass der Markt aktuell zu viel Euphorie in die Wachstumsaussichten des KI-Marktes gesteckt hat. Eine Korrektur könnte daher durchaus möglich sein. Es ist also ratsam, sich breit diversifiziert aufzustellen – und daher lohnt ein Blick auf die Aktie, in die Jeff Yass stattdessen investiert hat.
Auf diese KI-Aktie schwört der Milliardär jetzt – sollten Sie das auch?
Yass hat über 2,3 Millionen Aktien des Tech-Unternehmens Broadcom gekauft und damit seinen Anteil an der Aktie um über 70 Prozent erhöht. Broadcom profitiert ebenfalls vom aktuellen KI-Hype, da viele Unternehmen auf die Netzwerklösungen des Unternehmens angewiesen sind, um ihre Tausenden von GPUs miteinander zu verbinden und ihre Rechenkapazitäten zu maximieren.
Die Broadcom-Aktie hat jedoch einen entscheidenden Vorteil gegenüber Nvidia: Sollte die KI-Blase tatsächlich einmal platzen, wäre Broadcom weniger betroffen als Nvidia, da Broadcom auch noch eine Vielzahl anderer Einnahmequellen besitzt. Die Lösungen von Broadcom finden Anwendung in Bereichen wie Cloud-Technologien, Rechenzentren, Netzwerkinfrastruktur, Breitbanddiensten und der drahtlosen Kommunikation. Während künstliche Intelligenz zweifellos ein bedeutendes Wachstumsfeld bleibt, könnte es noch dauern, bis sich die Marktbegeisterung in den Zahlen des Unternehmens zeigt. Broadcom bietet damit sowohl Chancen für Wachstum als auch stabile und vielversprechende Geschäftsfelder. Milliardäre könnten sich mit dieser Aktie absichern, sollte es zu einer KI-Korrektur kommen. Besonders Broadcoms Verbindungen in die Smartphone-Industrie, wo das Unternehmen vom Ausbau der 5G-Technologie profitiert, sprechen für das Unternehmen. Broadcom entwickelt zudem optische Systeme für Industrieanlagen, Roboter und Fahrzeuge der nächsten Generation.
Fazit
Keine Frage, die Broadcom-Aktie kann bei der Performance nicht mit Nvidia mithalten. Die Nvidia-Aktie liegt auf Fünfjahressicht bei über 2700 Prozent im Plus und seit Jahresbeginn rund 200 Prozent. Broadcom hat seit Jahresanfang 66 Prozent zugelegt und liegt auf Fünfjahressicht bei über 550 Prozent. Während bei Nvidia im laufenden Geschäftsjahr Umsatz- und Gewinnwachstumsraten im dreistelligen Bereich erwartet werden, prognostizieren Analysten bei Broadcom „nur“ Wachstumsraten von über 40 Prozent. Auch im nächsten Jahr erwarten Analysten zweistellige Wachstumsraten – sowohl bei Broadcom als auch bei Nvidia.
Für beide Aktien sprechen die meisten Analysten derzeit eine Kaufempfehlung aus. Bei Nvidia liegt das durchschnittliche Kursziel bei 148 US-Dollar, was allerdings nur einem Kurspotenzial von 3 Prozent entspricht. Bei Broadcom mit einem Kursziel von 194 US-Dollar sind es immerhin 8 Prozent. Natürlich sind Nvidia und Broadcom schwer direkt miteinander zu vergleichen, dennoch könnte Broadcom eine gute Ergänzung für ein Portfolio sein, das bereits Nvidia enthält.
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Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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