Was ist da los? Diese bekannte MDAX Aktie stürzt gerade kräftig ab und liegt heute schon über 30 Prozent im Minus. Was dahintersteckt und wie sich die Analysten nun positionieren.
Das tut weh: Die Aktie des Herstellers von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, SMA Solar, liegt heute bereits über 30 Prozent im Minus.
Der Grund: Das Unternehmen hatte gestern Abend die Jahresziele zusammengestrichen. Statt eines bisher erwarteten Ebitdas (Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen) von 220 bis 290 Millionen Euro rechnet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr 2024 nur noch mit 80 bis 130 Millionen Euro. Auch die Erlösprognose wurde nach unten angepasst: So rechne man nun nur noch mit 1,55 bis 1,7 Milliarden Euro, zuvor waren es 1,95 bis 2,22 Milliarden Euro.
Insgesamt liegt man mit diesen Erwartungen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Grund für die zusammengestrichene Prognose liegt in einer schwächeren Nachfrage. Laut SMA Solar ist der Anstieg des Auftragseingangs verzögert, da die Lager der Kunden weiterhin voll seien. Diese müssten erst abgebaut werden, bevor neue Bestellungen aufgegeben werden. Hinzu kämen nun Unsicherheiten durch die Wahlen in Europa und in den USA. Vor allem das Geschäft mit privaten und gewerblichen Solaranlagen würde sich nicht wie geplant entwickeln, hingegen seien industrielle Großprojekte aber im Rahmen der Erwartungen.
MDAX-Aktie SMA Solar crasht – jetzt einsteigen? Das sagen die Analysten
Wie zeigen sich die Experten angesichts der deutlich gekürzten Prognose? Ergeben sich jetzt womöglich gar Zeitpunkte zum Einsteigen?
Analyst Constantin Hesse von der Investmentbank Jefferies zeigte sich vor allem überrascht vom Ausmaß des gesenkten operativen Ergebnisziels. Damit liege man nun mehr als die Hälfte unter dem Marktkonsens, so der Experte. Er befürchtet, dass das Eigenheim-Geschäft der Nordhessen erstmals seit 2018 wieder rote Zahlen schreibt.
Deutsche Bank Research hat das Kursziel nach einer Gewinnwarnung von 63 auf 40 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Hold" belassen. Unmittelbar vor der Intersolar, einer der weltweit größten Messen für die Solarbranche, habe der Wechselrichter-Hersteller wegen voller Lager der Kunden seine Jahresziele erheblich eingedampft, schrieb Analyst Mengxian Sun in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Die Aktie liegt seit Jahresanfang bereits über 50 Prozent im Minus. Auf Sicht von einem Jahr kommt sie sogar auf ein Minus von fast 70 Prozent.
Mit Material von dpa
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