Zwei deutsche Hightech-Aktien – ein gnadenloser Absturz, ein fulminanter Höhenflug! Wer jetzt das Rennen macht – und wo sich der Einstieg richtig lohnen könnte 

Das große Tech-Duell

Während der DAX knapp unter seinen Rekordständen pendelt und die Nervosität vor der anlaufenden Berichtssaison steigt, tobt im Tech-Sektor ein scharfes Duell: Auf der einen Seite SMA Solar – ein einst gefeierter Solarwert im Sturzflug. Auf der anderen Seite Infineon – Deutschlands Halbleiter-Champion, der von der KI-Revolution, Elektromobilität und Chinas Industriestrategie massiv profitiert. Zwei Welten, ein Markt – und für Anleger ein klarer Fingerzeig.

Pfui: SMA Solar – Vom Hoffnungsträger zum Problemfall

Was für ein Absturz: Die vorläufigen Quartalszahlen von SMA Solar haben Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Statt eines operativen Verlustes von erwarteten 4 Mio. Euro meldete der Wechselrichter-Hersteller ein desaströses EBITDA von minus 15,5 Mio. Euro im zweiten Quartal. Hauptursache: Abschreibungen auf Vorräte im Bereich Home & Business Solutions – ein Bereich, der eigentlich das Wachstumssegment sein sollte.

Ohne diese Sondereffekte wäre das Ergebnis mit 31,3 Mio. Euro zwar auf Vorjahresniveau gelegen, doch genau hier liegt das Problem: Das Unternehmen schafft es nicht, seine Potenziale zu realisieren – und enttäuscht damit erneut. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um fast 10 % auf 684,9 Mio. Euro. Für ein Unternehmen, das im Zentrum der Energiewende steht, ist das ein Warnsignal.

Analysten reagieren prompt: Jefferies belässt das Kursziel bei 16 Euro – mit "Underperform", auch die DZ Bank rät zum Verkauf. Das Vertrauen ist beschädigt. Die Aktie verlor in wenigen Tagen rund 15 %, und der Kurs rutschte unter wichtige technische Unterstützungen.

Die Botschaft ist klar: SMA hat ein Strukturproblem. Die Lieferkettenstörungen des Vorjahres, die aggressive Konkurrenz aus China und interne Schwächen bei der Lagerbewertung treffen auf einen Markt, der keine Geduld mehr kennt. Anleger erwarten bei Solarwerten nicht nur Visionen, sondern Performance – und die bleibt derzeit aus.

Hui: Infineon – Wachstum, Vision, China-Power

Während SMA Federn lässt, brilliert Infineon Technologies mit einer strategischen Klarheit, die derzeit Maßstäbe setzt. Die Münchner profitieren von vier Megatrends gleichzeitig: Elektromobilität, künstliche Intelligenz, Automatisierung und erneuerbare Energien. Besonders China wird zur Schlüsselregion.

Wie wichtig das Reich der Mitte ist, macht ein Blick auf die Zahlen klar: Mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes erzielt Infineon inzwischen in China. In Bereichen wie Halbleiter für Elektrofahrzeuge, Robotertechnik oder Energiemanagementlösungen ist Infineon nicht nur Lieferant – sondern Innovationsführer.

Upgrade für Infineon

Die US-Bank Goldman Sachs hat das Kursziel jüngst auf 41,50 Euro angehoben – ein starkes Signal. Analyst Alexander Duval sieht enormes Wachstumspotenzial im Halbleitersektor, getragen durch gestiegene Branchennachfrage und strategisch starke Positionierungen.

Auch die Fundamentaldaten überzeugen:

Q3-Umsatz soll bei rund 3,7 Mrd. Euro liegen – ein leichtes Wachstum von 3 % im Quartalsvergleich.

Die Marge bleibt bei rund 16,5 %, trotz schwieriger Rahmenbedingungen.

Der Bereich Automotive läuft stark, die KI-getriebene Nachfrage nach energieeffizienten Chips zieht an.

Mit dem Slogan „In China, for China“ investiert Infineon vor Ort in Fertigung, Forschung und Partnerschaften – eine vorausschauende Strategie.

Besonders bemerkenswert: Infineons Chips helfen Data-Centern, die wachsende Stromlast durch KI effizienter zu managen – ein Milliardenmarkt. Auch bei Humanoiden Robotern mischt Infineon mit innovativen Mikrocontrollern und Sensorlösungen ganz vorne mit.

Turbulenzen voraus

SMA Solar zeigt, wie schnell einst gefeierte Zukunftswerte in Turbulenzen geraten können – besonders wenn Margendruck und operative Fehler zusammenkommen. Der Markt bestraft aktuell jede Enttäuschung – zu Recht.

Infineon hingegen punktet mit globaler Marktstellung, strategischer Ausrichtung und einer realistischen Vision für morgen. Wer langfristig auf Zukunftstrends setzt, kommt an diesem Titel kaum vorbei.

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