Weniger Risiko und gleichzeitig mehr Rendite als der Index. So in etwa sehen Anlegerträume aus. Dass sich dies nicht ausschließt, beweisen seit einiger Zeit Konzepte, die auf Indexwerte mit dem geringsten Risiko setzen. Hier gibt es verschiedenste Ansätze. Einer davon ist der Minimum-Varianz-Ansatz (MinVar). Was verbirgt sich dahinter? Den Ausschlag für die Auswahl und Gewichtung der Indextitel geben die Volatilitäten und ihre Korrelationen zueinander. Der Effekt: Kursrückschläge fallen moderater aus.
Genau hier liegt für die Hamburger Fondsboutique VILICO der Vorteil dieses Ansatzes. Die Hanseaten gehören zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Bereits in den 90er Jahren entwickelte Michael Schnoor seinen speziellen Algorithmus, der auf den quantitativen Grundprinzipien der varianzminimalen Portfoliooptimierung aufsetzt. Seit April 1998 wird seine Strategie in (Spezial-) Fondsmandaten umgesetzt. Und seit vergangenem Jahr gibt es drei Zertifikate, die bei der HVB aufgelegt sind.
Nun sind aktuell auch zwei MinVar Fonds in der Zeichnungsphase. Hierbei handelt es sich um den sysShares Large Cap Europe MinVar (siehe Grafik) und den sysShares Mid Cap Germany MinVar (DE 000 A14 1TL 9). Im Gegensatz zu den zahlreichen MinVar/MinVol ETFs, die marktbreite Indizes wie den Stoxx 600 oder MSCI World abbilden, haben die beiden sysShares Fonds nur 50 Indextitel zur Auswahl. Überdies kommen davon - etwa im Falle des Europa-Fonds - nur 27 bis 33 Titel in den Fonds. Die Maximalgewichtung eines Wertes beträgt fünf Prozent. Alle drei Monate wird das Portfolio wieder reallokiert. Mit dem Ansatz will Schnoor die Volatilität um 30 Prozent reduzieren. Schaut man sich die Daten des von Solactive berechneten Index an, trifft dies zu. Und auch die Performance ist erstaunlich gut. In 19 von 24 Jahren war er besser als der Euro Stoxx. Auf 10-Jahressicht hätte das sysShares MinVol Konzept um 100 Prozent zugelegt. Der Euro Stoxx 50 nur um etwa neun Prozent.
Die Fonds sind noch in der Zeichnungsphase, aber anhand der Indizes und auch der Zertifikate kann man sehen, dass das Konzept gut funktioniert.