Als Grund für die negativere Einschätzung nannte Moody's die anhaltenden Unsicherheiten um die in Medien genannten Vorwürfe der Bilanzfälschung, die durch eine Sonderprüfung nicht aus der Welt geschafft wurden, sowie die mehrfach verschobene Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2019. Dies erhöhe das Risiko, dass sich Kunden aus Reputationsgründen von Wirecard abwendeten und das operative Geschäft darunter leide. Dieses sei ohnehin durch die Corona-Pandemie belastet, die das Potenzial für "erhebliche negative Auswirkungen" auf die Finanzkraft des Dax-Konzerns habe.
In mehreren Medien wurde Wirecard in den vergangenen Jahren falsche Bilanzierungen bei Auslandstöchtern vorgeworfen. Um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen, hatte der Aufsichtsrat eine Sonderprüfung durch KPMG beauftragt. Die Prüfer hatten Mängel bei internen Kontrollen aufgedeckt und mehrere Vorwürfe aufgrund des Fehlens von Dokumenten nicht entkräften können.