* KONJUNKTURPAKET - Die Bundesregierung will Deutschland mit einem 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket für 2020 und 2021 aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit holen. 120 Milliarden Euro davon entfielen auf den Bund, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD beschlossen ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen und Verbrauchern. Die Mehrwertsteuer wird für sechs Monate von 19 auf 16 Prozent gesenkt, was laut SPD-Chef Norbert Walter-Borjans einer Entlastung von rund 20 Milliarden Euro entspricht. Familien sollen einen Zuschuss von 300 Euro pro Kind bekommen. Für Zukunftsinvestitionen seien 50 Milliarden Euro vorgesehen, sagte Merkel. E-Autos sollen stärker gefördert und die KfZ-Steuer nach Emissionswerten gesenkt werden. Die Kommunen sollen dauerhaft entlastet werden.
* USA/PROTESTE - Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Minnesota erhebt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd gegen alle vier beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten Anklage. Nach den USA kam es auch in Europa verstärkt zu Protesten. Zehntausende demonstrierten in London, Rotterdam, Athen und Stockholm gegen Rassismus. Dabei brachen am Rande mitunter Krawalle aus.
* USA/VIRUS - Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus hat die US-Regierung eine Vorauswahl von fünf Unternehmen getroffen, wie die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf hochrangige Regierungsmitarbeiter berichtet. Die Firmen würden als die wahrscheinlichsten Kandidaten für die Impfstoffproduktion eingestuft. Genannt werden MODERNA, ASTRAZENECA in Verbindung mit der Universität Oxford, JOHNSON & JOHNSON, MERCK & CO und PFIZER.
* EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte angesichts des massiven Konjunktureinbruchs wegen der Corona-Krise noch mehr Geld in die Wirtschaft pumpen. Auf ihrer Zinssitzung könnte sie heute ihr auf den Namen PEPP getauftes Notfall-Programm zum Kauf von Anleihen deutlich ausweiten. Das eigentlich auf 750 Milliarden Euro begrenzte "Pandemic Emergency Purchase Programme" dürfte um 500 Milliarden Euro aufgestockt werden, sagen die meisten der von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen voraus.
* PROSIEBENSAT.1 - Wenige Tage vor der Hauptversammlung hat der italienische Großaktionär Mediaset seine Stimmrechtsanteile bei ProSiebenSat.1 erhöht, seinen gesamten Anteil am deutschen Fernsehkonzern aber beibehalten. Mediaset halte nun 11,73 Prozent der Stimmrechte, nach zuletzt 8,94 Prozent, wie aus einer Mitteilung von ProSieben hervorgeht. Die Italiener halten weitere Anteile über Finanzinstrumente, insgesamt aber wie bisher 24,16 Prozent. Bei ProSieben steht am 10. Juni die mit Spannung erwartete Hauptversammlung an.
* Bei AIRBUS könnte die massive Drosselung der Produktion wegen der Corona-Pandemie nach Einschätzung aus Industriekreisen dafür sorgen, dass rechnerisch ungefähr 14.000 Mitarbeiter überzählig sind. Der französisch-deutsche Flugzeugbauer gehe inzwischen davon aus, dass die Produktion - gemessen an der dafür benötigten Arbeitskraft - zwei Jahre lang um 40 Prozent unter dem Niveau vor der Virus-Epidemie verharren werde, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern.
* TIFFANY - LVMH-Chef Bernard Arnault stellt die 16,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Schmuckkonzerns offenbar wieder in Frage. Arnault wolle neu über den Preis für die Tiffany-Aktien verhandeln, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Denn die Corona-Pandemie und die sozialen Unruhen in den USA belasteten den Einzelhandel dort. Die Übernahme von Tiffany durch den französischen Luxuskonzern ist seit November ausgemachte Sache, doch stehen noch Genehmigungen einiger Kartellbehörden aus.
* GENERALI - Der italienische Brillen-Unternehmer Leonardo Del Vecchio will den Versicherungsriesen Generali einem Insider zufolge nicht in eine Fusion mit den Konkurrenten AXA oder Zurich treiben. Der 85 Jahre alte Gründer des "Ray Ban"-Herstellers Luxottica (heute EssilorLuxottica) wolle seinen wachsenden Einfluss auf den Generali-Großaktionär Mediobanca vielmehr dazu nutzen, um Generali wieder zu der Stärke zurückzuführen, die das Unternehmen in den 1990er Jahren in Europa gehabt habe, sagte die Del Vecchio nahestehende Person.
* EU/VIRUS - Nach Informationen des "Handelsblattes" aus Regierungskreisen sprechen Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande bereits mit mehreren Pharmaunternehmen über staatliche Forschungsgelder und Abnahmegarantien für Coronavirus-Impfstoffe. Darunter sei demnach auch der britische Konzern AstraZeneca.
* EU/CHINA - Das Gipfeltreffen von China und der EU wird wegen der Coronavirus-Krise nicht wie geplant Mitte September in Leipzig stattfinden. Kanzlerin Angela Merkel habe dazu am Mittwoch mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, telefoniert, teilte die Bundesregierung mit.
* CHINA - Der internationale Flugverkehr nach China kann wieder aufgenommen werden. Die chinesische Regulierungsbehörde für zivile Luftfahrt lässt ab dem 08. Juni wieder ausländische Streckenverbindungen zu, berichtet die Online-Nachrichtenseite "The Paper". Fluggesellschaften könnten zunächst einmal pro Woche eine frei wählbare Stadt anfliegen.
rtr