* USA/UNRUHEN - Die nächtliche Ausgangssperre in New York ist nach weiteren Ausschreitungen infolge der Tötung des Schwarzen George Floyd verlängert worden. Die Plünderungen seien inakzeptabel, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. Die Ausgangssperre gelte daher bis Sonntag. In einigen Städten schlugen die Proteste gegen Abend in Gewalt um: Es kam zu Ausschreitungen, Vandalismus, Brandstiftung und Plünderungen. Demonstranten zertrümmerten Fenster und plünderten Luxusgeschäfte auf der Fifth Avenue in New York und setzten ein Einkaufszentrum in Los Angeles in Brand. Die Demokraten im US-Senat scheiterten derweil am Widerstand der Republikaner mit ihrem Versuch, Präsident Donald Trump wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen friedliche Demonstranten in der Nähe des Weißen Hauses zu verurteilen. Die Partei von Trump verhinderte mit ihrer Mehrheit in der Kongresskammer eine entsprechende Resolution. Für heute sind weitere Proteste geplant, unter anderem in London.
* KOALITIONSAUSSCHUSS - Die Gespräche im Koalitionsausschuss von Union und SPD zu den geplantem milliardenschweren Maßnahmenpaket zur Stärkung der Konjunktur in der Corona-Krise sollen heute fortgesetzt werden. Nach einem rund neunstündigen Treffen hatten die Parteispitzen ihre Beratungen am späten Dienstagabend vertagt. Zum Stand der Verhandlungen wurden zunächst keine Details bekannt. Aus Koalitionskreisen hieß es lediglich, dass am Mittwoch bis zu einer Einigung voraussichtlich noch eine geraume Zeit zu verhandeln sei. Union und SPD wollen ein Maßnahmenbündel im Volumen von 80 bis 100 Milliarden Euro schnüren, um Deutschland nach dem wirtschaftlichen Einbruch durch die Virus-Krise möglichst schnell aus der Rezession zu steuern. Einige der Streitpunkte sind vor allem die Art der Hilfen für die Autoindustrie und in welcher Form Kommunen finanziell unterstützt werden sollen.
* BAYER: Der Schadenersatz-Streit um den zum Bayer-Konzern gehörenden Unkrautvernichter Glyphosat ist in eine neue Runde gegangen. Vor einem kalifornischen Gericht begann das erste Berufungsverfahren in den USA. In der einstündigen Anhörung legten die Anwälte beider Parteien ihre Argumente dar. Die drei Richter erörterten mit ihnen Verfahrensfragen. In welche Richtung ihre Entscheidung gehen könnte, war nicht erkennbar. Verhandelt wird der Fall des ehemals als Platzwart an einer kalifornischen Schule tätigen Dewayne Johnson. In der Vorinstanz war Bayer erstmals für die Krebserkrankung eines Klägers verantwortlich gemacht und zu Schadenersatz verurteilt worden.
* LUFTHANSA - Der Geschäftseinbruch durch die Corona-Pandemie hat der Airline im ersten Quartal einen hohen Verlust eingebrockt. Von Januar bis März summierte sich der Fehlbetrag nach Steuern und Abschreibungen auf 2,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen bestätigte die schon Ende April veröffentlichten Zahlen, nach denen sich der bereinigte operative Verlust im saisonal schwachen Quartal auf 1,2 Milliarden Euro erhöhte. Das Konzernergebnis wurde von einem erwarteten Verlust bei Termingeschäften mit Treibstoff in Höhe von 950 Millionen belastet. Die Lufthansa nahm zudem Abschreibungen auf 50 dauerhaft stillgelegte Flugzeuge sowie auf Firmenwerte vor.
* TUI - Der Reisekonzern hat sich mit dem US-Flugzeughersteller BOEING auf eine Kompensation für den finanziellen Schaden verständigt, der durch Flugverbote für Maschinen des Typs 737 Max entstanden ist, wie TUI mitteilte. Die Vereinbarung umfasse eine Kompensation, die einen erheblichen Teil des Schadens abdecke, sowie Guthaben für künftige Flugzeugbestellungen. Die Kompensation werde schrittweise in den kommenden zwei Jahren erfolgen. Zusätzlich hätten sich beide Seiten auf eine spätere Auslieferung der bestellten 61 737 MAX verständigt. TUI werde somit weniger Flugzeuge von Boeing abnehmen als geplant. Damit reduziere sich bei TUI der Kapital- und Finanzierungsbedarf für Flugzeuge in den nächsten Jahren deutlich.
* ZOOM - Der in der Corona-Krise stark gefragte Videodienst hat seine Umsatzziele für dieses Jahr drastisch nach oben geschraubt. Das Management erwartet nun Erlöse von 1,78 bis 1,8 Milliarden Dollar. Bislang lag die Prognose bei 905 bis 915 Millionen Dollar. Im ersten Quartal kam Zoom auf 328 Millionen Dollar Umsatz. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet.
* VAPIANO - Die insolvente Schnellrestaurant-Kette hat den Verkauf wesentlicher Teile ihres Deutschlandsgeschäfts mitgeteilt. Übernommen werden diese nach Firmenangaben für 15 Millionen Euro von einer Investorengruppe um den früheren Vapiano-Vorstand Mario C. Bauer. Zugleich habe das Konsortium sein Angebot für das Frankreich-Geschäft um drei auf 25 Millionen Euro erhöht. Das Unternehmen gab ferner die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Köln bekannt.
* GILEAD - Südkorea lässt den Import des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 zu. Das Ministerium erklärte, es werde mit den Zentren für Seuchenbekämpfung und -prävention, weiteren Ministerien und dem Hersteller Gilead Sciences zusammenarbeiten, um das Medikament so schnell wie möglich zu importieren.
* DEUTSCHLAND - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hält einen noch stärkeren Konjunktureinbruch in diesem Jahr für möglich als bislang vorhergesagt. "Ich schließe nicht aus, dass es mehr wird, auch bei uns", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Bislang geht die Regierung davon aus, dass die Wirtschaftsleistung 2020 um 6,3 Prozent schrumpfen wird. Das wäre das größte Minus der Nachkriegszeit.
* In BRASILIEN sind in den vergangenen 24 Stunden mehr Menschen dem neuartigen Coronavirus erlegen als bislang täglich zuvor. Das Gesundheitsministeriums bestätigt 1262 Todesfälle und 28.936 weitere Infektionen. In dem Land gibt es inzwischen insgesamt 555.383 bestätigte Coronavirus-Fälle, 31.199 Menschen sind an den Folgen von Covid-19 verstorben.
rtr