Die beiden US-Präsidentschaftsbewerber haben wenig gemeinsam. In einem Punkt sind sich Hillary Clinton und Donald Trump aber einig: Die Infrastruktur Amerikas bedarf dringend der Erneuerung. Clinton möchte in den kommenden fünf Jahren 275 Milliarden Dollar für Straßen, Eisenbahnen, Flughäfen, Brücken, Gas- und Ölpipelines, Wasserwege und Stromversorgung ausgeben. Immobilientycoon Trump will gleich eine Billion Dollar investieren.

Aber auch Trumps Summe ist laut der American Society of Civil Engineers nicht ausreichend. Der Berufsverband der Bauingenieure schätzt den mittelfristigen Finanzbedarf zur Instandhaltung und Erneuerung der US-Infrastruktur bis zum Jahr 2020 auf rund drei Billionen Dollar. Aufgrund der hohen Verschuldung der USA ist es jedoch höchst unwahrscheinlich, dass der Kongress die von Clinton und schon gar nicht die von Trump anvisierten Mittel in voller Höhe bewilligen wird. Der langfristigen Kursfantasie für Aktien aus dem Bereich Infrastruktur schadet dies aber nicht.

Auch andere Staaten wollen durch Infrastrukturmaßnahmen die Wirtschaft ankurbeln. Derzeit appelliert insbesondere die britische Notenbank an die neue Premierministerin Theresa May, mehr in die Infrastruktur Großbritanniens zu investieren, um die befürchteten negativen Folgen des Brexit zu kompensieren.

Großzügige Gewinnbeteiligung



Der eurogesicherte Morgan Stanley Global Infrastructure (EUR) sollte von den Investitionsvorhaben in beiden Industriestaaten besonders profitieren. Die Manager Ted Bigman und Matt King haben 51 Prozent in US-Werte und 13 Prozent in UK-Aktien investiert. Die übrigen Mittel des sich auf mehr als 689 Millionen Dollar belaufenden Anlagevolumens stecken in chinesischen, kanadischen, japanischen und europäischen Unternehmen. Seit Jahresanfang hat der Fonds um 18 Prozent zugelegt. Damit haben Bigman und King den jährlichen Durchschnittswert von zehn Prozent Rendite auf Sicht von fünf Jahren übertroffen. Trotz des bislang schon guten Ergebnisses sollten weitere Gewinne drin sein, die Titelauswahl jedenfalls überzeugt.

Einer der zehn Topwerte des Morgan Stanley Global Infrastructure ist der führende US-Anbieter elektronischer Kommunikationsnetze, Crown Castle International. Das Unternehmen will in den kommenden fünf Jahren den Gewinn um jährlich acht Prozent steigern. Interessant ist die Aktie für die Manager auch aufgrund der Dividendenrendite von 3,7 Prozent. Gleich neun Prozent hat der Fonds in Enbridge Energy Management investiert. Das Unternehmen, das in Kanada das größte Gaspipelinesystem betreibt, beteiligt die Anleger noch generöser am Gewinn als Crown Castle. Die Dividendenrendite beträgt fast zehn Prozent. Die Expansion in die USA verspricht zudem steigende Gewinne.

Im Portfolio findet sich auch das in UK und den USA aktive britische Strom- und Gasunternehmen National Grid. Das Geschäftsmodell ist ebenso einfach wie überzeugend: Das Unternehmen kauft jedes Jahr neue Anlagen hinzu und erweitert so seine Einnahmequellen. An der Börse in London wird National Grid als eine der defensivsten UK-Aktien gehandelt.