Die Münchener Rück-Tochter Munich Ergo AssetManagement GmbH (MEAG) gilt mit einem verwalteten Vermögen von rund 250 Milliarden Euro als zu klein, um etwa bei großen Infrastruktur-Projekten die nötige Schlagkraft zu entwickeln. Mit einem ähnlich großen Investor wie Guggenheim wäre das leichter. Einen formellen Verkaufsprozess gebe es aber nicht, sagte der Insider.
Die Münchener Rück wollte sich zu den Informationen nicht äußern, Guggenheim war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Dem "Wall Street Journal" sagte ein Guggenheim-Sprecher, man höre sich Vorschläge für mögliche Übernahmen "von Zeit zu Zeit" an. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, Guggenheim spreche mit großen Versicherern, Staatsfonds und anderen Geldsammelstellen über eine Beteiligung an ihrer Vermögensverwaltungssparte.
Die MEAG verwaltet überwiegend Kapitalanlagen der Münchener Rück und ihre Erstversicherungstochter Ergo nach deren Vorgaben. In kleinerem Maßstab legt sie auch Investmentfonds für externe Kunden und Privatanleger auf. Guggenheim legt für Versicherer, Pensionsfonds und andere Investoren rund 305 Milliarden Dollar (260 Milliarden Euro) an. Die Münchener Rück könnte nach einer Einbringung der MEAG also mit einem größeren Minderheitsanteil an einem fusionierten Vermögensverwalter rechnen. Guggenheim ist in Privatbesitz und gehört zum Teil seinen Mitarbeitern.
Der New Yorker Investor ist bisher stark auf die USA konzentriert und könnte mit der MEAG seine Reichweite in Europa deutlich vergrößern. Vor sechs Jahren hatte Guggenheim versucht, die Infrastruktur-Investmentsparte der Deutschen Bank, RREEF, zu übernehmen. Doch die exklusiven Gespräche scheiterten.
rtr