Insgesamt verursachten Stürme, Erdbeben und Überschwemmungen 2017 einen Schaden von 330 Milliarden Dollar. Das war die zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen 1970 registrierte Summe. Das bisher schadenträchtigste Jahr war 2011 mit dem Tsunami und der folgenden Atomkatastrophe im japanischen Fukushima, die - zu heutigen Werten - zusammen 354 Milliarden Dollar kosteten.
Man werde sich an derartige Größenordnungen gewöhnen müssen, sagte Münchener-Rück-Experte Ernst Rauch der Nachrichtenagentur Reuters. "Denn 2017 ist kein Ausreißer. Wir haben eine neue Normalität." Erst 2005 hatten die Versicherer erstmals mehr als 50 Milliarden Dollar für Naturkatastrophen ausgegeben. Seither waren es bereits zum dritten Mal mehr als 100 Milliarden. "Der Anstieg wurde vor allem durch Unwetter getrieben - einerseits, weil es mehr davon gibt, andererseits, weil sie immer größere Schäden anrichten", sagte Rauch. Das liege daran, dass es immer mehr Menschen, Städte und Werte in gefährdeten Gebieten gibt, aber auch an der Klima-Erwärmung. "Vor allem bei den schweren Gewittern in Nordamerika und Europa können wir den Einfluss des Klimawandels heute belegen."
Die teuerste Naturkatastrophe war im vergangenen Jahr der erste der drei Wirbelstürme: "Harvey" richtete in Texas allein rund 85 Milliarden Dollar Schaden an. Für die Versicherer war allerdings "Irma" mit Windgeschwindigkeiten über 300 Kilometer pro Stunde noch kostspieliger: Sie müssen 32 Milliarden Dollar an ihre Kunden dafür auszahlen.
rtr