Der für 2021 angepeilte Gewinnbeitrag von rund 600 Millionen Euro, den die Ergo zum Konzernergebnis beisteuern soll, sei "ultrakonservativ" gerechnet. Die Ergo, das Sorgenkind der Munich Re, soll 2017 wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Im ersten Quartal schaffte sie es bereits aus der Verlustzone und lieferte einen Gewinn von 91 Millionen Euro ab.

EINIGE HAUSAUFGABEN NOCH OFFEN



Rieß, seit 2015 Ergo-Chef, hatte dem Versicherer im vergangenen Jahr eine Radikalkur verpasst. Diese sieht neben dem Abbau jeder siebten Stelle unter anderem auch die Abtrennung der klassischen Lebensversicherung vor. Einiges sei bereits geschafft, so Rieß. "Wir haben neue Produkte eingeführt, wir haben echte schöne Anfangserfolge in der Digitalisierung." Der Vertrieb, der vom Umbau am meisten betroffen ist, habe dennoch Erfolge erzielt. Wo es allerdings noch hakt, sei in der IT. "Bei der Transformation unserer existierenden IT ist das dickste Brett zu bohren", erklärte der Manager.

Umbau und Neuausrichtung lässt sich der zweitgrößte deutsche Erstversicherer Einiges kosten: Die Investitionen etwa zur Verbesserung der Abläufe und in die Digitalisierung summieren sich auf eine Milliarde Euro. Das stemme die Ergo alleine ohne Hilfe des Mutterkonzerns, betonte Rieß. Der Vertrieb, der den Außendienst steuert, ist von der Streichung von rund 1300 Stellen mit Abstand am stärksten betroffen. Mit der Neuorganisation soll der bisher weitgehend eigenständige Vertrieb der sechs Marken zusammengelegt werden. Gleichzeitig werden von den 66 Standorten elf geschlossen. Zu Ergo gehören der Krankenversicherer DKV, der Direktversicherer Ergo Direkt (ehemals KarstadtQuelle Versicherungen), der Rechtsschutzversicherer D.A.S., der Reiseversicherer ERV und die aus Hamburg-Mannheimer und Victoria entstandene Ergo Leben.

rtr