Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Allerdings muss die Swiss Re auch für die Folgen der jüngsten Flutkatastrophe in Deutschland in die Tasche greifen.
An der Börse in Zürich ging es für die Swiss-Re-Aktie abwärts. Mit einem Kursverlust von 1,79 Prozent auf 83,24 Schweizer Franken gehörte das Papier zu den Schlusslichtern in einem schwächelnden Gesamtmarkt. Damit wird die Aktie etwa auf dem Kursniveau gehandelt wie zum Jahreswechsel.
Infolge der Juli-Flut in Europa und der Unruhen in Südafrika erwartet der Rückversicherer auf der eigenen Rechnung Schäden im mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich, wie Finanzchef John Dacey in einer Telefonkonferenz sagte. Lang anhaltender Starkregen hatte im Juli vor allem Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Der deutsche Versichererverband GDV erwartet allein in der Bundesrepublik versicherte Schäden von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro.
Bei der Swiss Re schlugen im ersten Halbjahr noch einmal die Folgen der Pandemie teuer zu Buche. Insgesamt verbuchte der Konzern coronabedingte Schäden von 870 Millionen Dollar. Der Löwenanteil entfiel auf die Leben- und Kranken-Rückversicherung: Vor allem die hohe Zahl der Corona-Toten in den USA kommt die Swiss Re teuer zu stehen.
Unterdessen reichten die Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft locker aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb mit 94,4 Prozent klar unter der kritischen 100-Prozent-Marke, nachdem sie ein Jahr zuvor wegen coronabedingter Schäden mit 115,8 Prozent weit im roten Bereich gelegen hatte.
Ähnlich sah es im direkten Versicherungsgeschäft mit Großkunden aus der Industrie aus. Hier verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote im Jahresvergleich sogar von 118,7 auf 92,7 Prozent.
Derweil konnte die Swiss Re ihre Einnahmen deutlich steigern. Konzernweit legten die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen im Jahresvergleich um knapp acht Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar zu. Dazu trugen allerdings auch günstige Währungskurse bei: Zu konstanten Wechselkursen hätte sich der Zuwachs nur auf gut drei Prozent belaufen.
Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie Allianz und Axa konnte die Swiss Re zum 1. Juli aus ihrer Sicht attraktive Konditionen durchsetzen. Über alle Vertragserneuerungen seit Jahresbeginn hinweg erzielte sie einen nominalen Preisanstieg von vier Prozent.
dpa-AFX