MDAX-Konzern United Internet stellt Investoren seine Webhosting-Tochter Ionos vor. Denn mit dem Ionos Börsengang will United Internet an den erfolgreichen deutschen Börsengang der Porsche AG anknüpfen. Von Wolfgang Ehrensberger
Auf einem Kapitalmarkttag in London hat der deutsche Mobilfunk- und Internetkonzern United Internet die Wachstumspläne für seine Webhosting-Tochter Ionos vorgestellt, die im nächsten Frühjahr an die Börse gehen soll. Den Angaben zufolge soll der Ionos-Umsatz (2021: 1,1 Milliarden Euro) in diesem Jahr um 15 bis 18 Prozent steigen und in den Folgejahren um durchschnittlich jährlich zehn Prozent. Mittelfristig wird eine bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 30 Prozent angestrebt.
Ionos sieht sich als europäischer Marktführer bei Dienstleistungen zum Betrieb von Websites. In Marktkreisen wird mit einer möglichen Bewertung von vier Milliarden Euro gerechnet. Im vergangenen Jahr war noch von fünf Milliarden Euro die Rede. Dennoch könnte sich damit der größte Börsengang seit dem Porsche-IPO im Herbst anbahnen mit möglicherweise milliardenschwerem Emissionsvolumen.
Einzelheiten zum Ionos-Börsengang
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth wollte sich auf Nachfrage von BÖRSE ONLINE nicht zu weiteren Details äußern. Vor Jahresfrist hatte er in einem Interview mit BÖRSE ONLINE erklärt, das sich Ionos mit dem IPO „eine vorteilhafte Akquisitionswährung für eventuell zukünftig anstehende Zukäufe und Übernahmen" verschaffen wolle. Er hatte damals auch einen Börsengang für 2022 oder 2023 in Aussicht gestellt. Dann kam allerdings der Russland-Ukraine-Krieg in die Quere. Inzwischen hat sich das Börsenklima wieder etwas aufgehellt, so dass der Ionos-Börsengang weiter vorangetrieben werden soll.
Welcher Anteil der Aktien platziert werden soll, ist noch offen. Ebenso der Börsenplatz. United Internet wolle aber auch künftig "wesentlicher Ankeraktionär" von Ionos bleiben, hatte Dommermuth damals gesagt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG