Der Dax-Konzern hat für diesen Zeitraum ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 760 bis 860 Millionen Euro in Aussicht gestellt. An der Jahresprognose, die bereits zweimal erhöht wurde und ein Ergebnis von 2,7 bis 3,1 (Vorjahr: 1,47) Milliarden Euro vorsieht, ändert sich aber vorerst nichts.
Die ehemalige Bayer-Tochter profitiert von Trends wie Elektromobilität und energieeffizientes Bauen und will ihre Investitionen deutlich nach oben schrauben, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können. Im August hatte Finanzchef Thomas Toepfer gesagt, dass das Unternehmen komplett ausverkauft ist und das schon seit Ende letzten Jahres. Nun sollen die Produktionskapazitäten erheblich erweitert werden: Der Bau einer neuen World-Scale-Anlage für das Hartschaum-Vorprodukt MDI, den Covestro Anfang 2020 auf Eis gelegt hatte, kommt jetzt wieder auf die Agenda.
Die MDI-Anlage soll entweder wie ursprünglich angedacht am amerikanischen Standort Bayton in Texas gebaut werden oder am Standort Caojing in China, da die Baukosten in den USA inzwischen deutlich gestiegen sind. Die Entscheidung darüber soll im kommenden Jahr fallen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2026 geplant und damit zwei Jahre später als anfänglich vorgesehen. Covestro hatte den Bau der Anlage im Oktober 2018 angekündigt und wollte dafür 1,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Das Unternehmen erwartet inzwischen, dass der weltweite Bedarf nach MDI und dem Weichschaum-Vorprodukt TDI bis 2025 um jährlich sechs (bisher rund fünf) Prozent wachsen wird. Um den Nachfragezuwachs auch für TDI bedienen zu können, will Covestro bis 2023 am Standort Dormagen seine Kapazitäten erweitern.
Insgesamt will das Leverkusener Unternehmen seine jährlichen Investitionen mittelfristig auf über eine Milliarde Euro erhöhen von rund 800 Millionen Euro in diesem Jahr. In den kommenden zehn Jahren sollen zudem rund eine Milliarde Euro gezielt in Projekte zur Kreislaufwirtschaft gesteckt werden. Soll will der Kunststoffhersteller sein Angebot an Produkten auf Basis alternativer, nachhaltiger Rohstoffe ausbauen. Das Mid-Cycle Ebitda - also ohne besondere konjunkturelle Effekte wie etwa in diesem Jahr - soll bis 2024 auf 2,8 Milliarden Euro steigen. In diesem Jahr rechnet Covestro auf dieser Basis mit 2,2 Milliarden Euro.
rtr