Mit der Nestlé-Aktie konnte man in den letzten 12 Jahren eigentlich nichts falsch machen, wenn man sie immer nur stur hielt: Von unter 20 Euro aus kletterte sie in der Spitze bis auf 75 Euro, unterbrochen lediglich von einigen Korrekturphasen. Die Längste und Schärfste dauerte gut anderthalb Jahre und brachte etwa ein Drittel Verlust mit sich. Inmitten einer solchen Zwischen-Baisse könnten wir uns auch jetzt befinden, die sich spekulativ engagierte Anleger zunutze machen könnten.

Rein charttechnisch signalisiert der nach unten drehende 200-Tage-Durchschnitt ein für den Schweizer Blue Chip schwieriges Börsenjahr 2016. Noch größeres Ungemach Richtung 50 Euro droht allerdings erst, sofern die Mega-Unterstützung um 60/60,75 Euro durchbrochen wird. Auf dem Niveau liegen das markante 51-Wochen-Tief und der durch Tiefs von September 2011, sowie Juli und Oktober 2014 definierte Aufwärtstrend. Nur unwesentlich weiter entfernt liegt eine entscheidende Widerstandszone: Um 68,50/70,30 Euro verlaufen die Gleitenden Durchschnitte der letzten 55 und 200 Börsentage, sowie ein mittelfristiger Abwärtstrend und das Sechs-Monats-Hoch vom Dezember.

Derivate basieren natürlich auf den Notierungen in Schweizer Franken. Bei der Suche nach einem passenden Inliner wählen wir Puffer von jeweils mindestens acht Prozent zu den Schwellen und landen unter Chance-Risiko-Aspekten beim Schein SG6SF6. Der steigt in gut zwei Monaten um 32 Prozent, sofern die Nestlé-Aktie (aktuelles Niveau 70,36 CHF) zwischen 64,00 und 80,00 CHF bleibt. Gewinnmitnahmen werden bei 9,50 Euro angepeilt und zunächst ein Stop loss bei 2,25 Euro platziert. Dieser sollte dann börsentäglich um 10 Cent angehoben werden.



Name: Nestlé-Inliner

WKN: SG6SF6

Aktueller Kurs: 7,38 € / 7,58 €

Laufzeit: 18.03.16

Schwellen: 64,00 CHF / 80,00 CHF

Stoppkurs: 2,25 €

Anpassung Stoppkurs: +0,10 € / Tag

Zielkurs: 9,50 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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