Das Unternehmen ist zum Jahresende dank Serienhits wie "The Queen's Gambit", "Bridgerton" und "The Crown" und trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark gewachsen. Die Geschäftszahlen übertrafen die eigene Prognose und die Erwartungen der Analysten deutlich. Bei der Zahl der zahlenden Abonnenten knackte das Unternehmen die Marke von 200 Millionen.
Antreiber für den Kurs dürfte aber auch die Ankündigung des Managements sein, erstmals seit 2011 wieder Aktienrückkäufe in Erwägung zu ziehen. "Während Walt Disney die Dividende aussetzt, bereitet sich Netflix auf Aktienrückkäufe vor", schrieb Analyst Todd von Bernstein Research mit einem Seitenhieb auf den Kontrahenten im Streaming-Geschäft. Netflix dürfte fünf Milliarden Dollar an Liquidität vorhalten, schätzt der Experte.
Es zeichne sich ab, dass Konsumenten bereit seien, mehrere Streaming-Dienste gleichzeitig zu abonnieren und dass sich diese nicht substituierten, schrieb Analyst Manuel Mühl von der DZ Bank. Die Experten der schweizerischen Bank Credit Suisse ergänzten: "Mit der Ankündigung, ab dem zweiten Halbjahr 2021 Aktienrückkäufe zu tätigen, hat Netflix den letzten Nagel in den Sarg der Börsenbären geschlagen."
Von Oktober 2019 bis Juli 2020 hatte sich der Netflix-Kurs mehr als verdoppelt. Immer mehr Kunden abonnierten in dieser Zeit die Angebote des Serien-Produzenten. Anschließend pendelte der Kurs unter starken Schwankungen zwischen 460 und gut 570 auf und ab. Nun könnte der Befreiungsschlag auf dem Weg nach oben gelungen sein. Der Börsenwert des Unternehmens mit Sitz in Kalifornien ist mit der Kurs-Rally auf über 250 Milliarden Dollar gestiegen.
dpa-AFX