15.11 Uhr - Anders als die Bundesregierung dringt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auf eine zeitweise Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe. "Monopole auf geistiges Eigentum zur Bekämpfung einer weltweiten Pandemie dürfen den Zugang zu überlebenswichtigen Schutzmaterialien, Impfstoffen und Arzneimitteln nicht versperren", schreibt Baerbock in einer Reuters vorliegenden Antwort auf den Appell von Nobelpreisträgern und ehemaligen Regierungschefs, sich für die Freigabe von Impfpatenten einzusetzen. Es handele sich um einen engen, zeitlich begrenzten Verzicht auf die Eigentumsrechte. Dieser ziele nur darauf ab, den weltweiten Zugang zu Covid-19-verwandten Produkten zu erleichtern.

15.00 Uhr - Zur Eindämmung der Infektionszahlen erhöht die Schweiz die Hürden für Einreisen. Ab dem 20. September müssen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, an der Grenze einen negativen Test vorweisen - unabhängig davon, woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen. Nach vier bis sieben Tagen werde ein zweiter Test verlangt. Die Regierung wolle damit eine Zunahme der Fälle durch Reiserückkehrer nach den Herbstferien verhindern. Auslöser des Entscheids seien Erfahrungen nach den Sommerferien gewesen, als Reisende zur der besorgniserregenden Situation in dem Land beigetragen hätten.

14.45 Uhr - Die Bundesregierung nimmt eine bestehende Reisewarnung für die Algarve in Portugal und die Einstufung als Hochrisikogebiet zurück. "Mit Wirkung vom 19. September 2021 entfällt die Covid-19-bedingte Reisewarnung für diese Region", teilt das Auswärtige Amt mit. Auch die Einstufung als Hochrisikogebiet gelte ab Sonntag nicht mehr.

13.13 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lehnt staatliche Impfprämien nach wie vor ab. "Ich finde die Frage spannend, was denn die 55 Millionen dazu sagen, die schon geimpft sind, die sich einen Termin besorgt haben, die mögliche Impfreaktionen in Kauf genommen haben, um sich und andere zu schützen", sagt der CDU-Politiker der Sendergruppe RTL/ntv. Er verstehe den Ansatz und finde es auch gut, dass Unternehmen und Einzelhändler Rabattaktionen anbieten. Aber er sei gegen staatliche Prämien. "Das ist auch eine Frage der Fairness."

12.00 Uhr - Bei der bundesweiten Impfwoche hat es bislang 1420 Aktionen gegeben, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilt. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien 500.000 Menschen geimpft worden. Insofern sei die Aktion kein Misserfolg, betont Seibert.

11.45 Uhr - Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung steigt leicht auf 1,89 (Vortag: 1,87) pro 100.000 Einwohner, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Positiv-Tests abgelöst. Es werden 527 Krankenhauseinweisungen "mit Covid-19" gemeldet. Insgesamt befanden sich am Donnerstagmittag 1551 "Covid-19-Fälle" in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 25 mehr als tags zuvor.

10.55 Uhr - In Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung mittlerweile 67 Prozent mindestens einmal geimpft. Am Donnerstag seien 263.071 Impfdosen verabreicht worden. Vollständig geimpft sind nun 62,8 Prozent. Bei den über 60-Jährigen liegt der Anteil der vollständig Geimpften bei 83,7 Prozent, bei den 18- bis 59-Jährigen bei 68,1 Prozent und bei den 12- bis 17-Jährigen bei nur 27,8 Prozent.

06.00 Uhr - Sydney testet ein neues Quarantänesystem für vollständig geimpfte Einreisende aus dem Ausland. "Dies ist der nächste Schritt in unserem Plan, wieder sicher aufzumachen und sicher aufzubleiben", sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Die Behörden wollen eine Handy-App mit Gesichtserkennung einsetzen, um die Einhaltung der Vorschriften der rund 175 Test-Personen zu überwachen. Der Probelauf soll noch im September stattfinden. Australien hatte seine Grenze wegen der Pandemie im März 2020 geschlossen und erlaubt die Einreise fast ausschließlich nur Staatsbürgern und Personen mit ständigem Wohnsitz, die sich auf eigene Kosten zwei Wochen in einem Hotel in Quarantäne begeben müssen. Dies soll nun auch zu Hause möglich werden.

05.15 Uhr - Das quarantänefreie Reisen zwischen Australien und Neuseeland wird für weitere acht Wochen ausgesetzt. "Wir haben große Fortschritte bei der Eindämmung des aktuellen Ausbruchs gemacht und arbeiten hart daran, die Beschränkungen nächste Woche zu lockern. Die Wiedereröffnung des quarantänefreien Reiseverkehrs mit Australien zum jetzigen Zeitpunkt könnte diese Errungenschaften gefährden", sagt der zuständige Minister für Coronabekämpfung, Chris Hipkins, in einer Erklärung. Am 23. Juli war ein Reisekorridor zwischen beiden Ländern geöffnet worden, der aber wegen des Ausbruchs der Delta-Variante nur wenige Wochen später wieder geschlossen werden musste.

04.17 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 11.022 neue Positiv-Tests. Das sind 1947 weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 12.969 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 74,7 von 76,3 am Vortag. 20 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.857. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,1 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.45 Uhr - In Großbritannien wollen Wissenschaftler der Universität Oxford verschiedene Impfschemata bei zwölf bis 16-Jährigen testen, um die Immunreaktionen und die milderen Nebenwirkungen zu untersuchen. "Wir sind besorgt über das Risiko einer Herzmuskelentzündung, insbesondere bei der zweiten Dosis des Impfstoffs von Pfizer bei jungen Männern", erklärt der leitende Forscher der Studie, Matthew Snape, gegenüber Reportern. Im Rahmen der Untersuchung wird allen Teilnehmern eine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer und BioNTech verabreicht. Acht Wochen später folgt dann entweder eine zweite volle oder eine halbe Dosis des Pfizer-Impfstoffs, eine volle Dosis des Novavax-Impfstoffs oder eine halbe Dosis des Moderna-Vakzins. Eine ähnliche Studie will Snape auch mit Erwachsenen durchführen und die Ergebnisse danach vergleichen.

01.15 Uhr - Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, sowie die Leiter der Weltbankgruppe, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welthandelsorganisation (WTO) fordern Länder mit hohen Impfraten auf, ärmere Länder stärker mit Vakzin-Lieferungen zu unterstützen. In einer gemeinsamen Erklärung der Organisationen heißt es, man zeige sich darüber besorgt, dass ohne entsprechende Maßnahmen bis Ende 2021, eine globale Impfrate von mindestens 40 Prozent nicht zu schaffen sei. Die Gruppe fordert auch Impfstoffhersteller auf, ihre Verträge mit COVAX und AVAT, einem afrikanischen Verteilungsprogramm, vorrangig zu erfüllen und die Transparenz zu verbessern, indem sie Einzelheiten zu den Lieferplänen für alle Impfstofflieferungen mitteilen.

00.25 Uhr - Die US-Regierung wird im Rahmen des internationalen COVAX-Programms weitere 2,58 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer und BioNTech an die Philippinen liefern. Wie ein Sprecher des Weißen Hauses mitteilt, steigt damit die Gesamtzahl der gelieferten Vakzine an den Inselstaat auf neun Millionen. Wie der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, bereits vergangene Woche ankündigte, sollen die Philippinen außerdem weitere 11,3 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung der Pandemie von den USA erhalten. Insgesamt haben die USA den Inselstaat seit Beginn der Pandemie mit 37 Millionen US-Dollar zusätzlich zu den gespendeten Impfstoffen unterstützt.

rtr