17.33 Uhr - In acht der 16 Bundesländer bleiben viele Impfzentren über Ostern geschlossen, wie eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zeigt. Uneingeschränkt soll demnach nur in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Saarland die Corona-Schutzimpfung über die Feiertage verabreicht werden. Als Grund für die Schließung von Impfzentren hätten Länder und Kreise fehlende Impfdosen genannt.
16.55 Uhr - Der Gründer und Chef des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, Ugur Sahin, hält möglicherweise einen harten Lockdown im Sommer für nötig. Man müsse nun abwarten, ob die Zahlen bei wärmeren Wetter und im Sommer sinken, sagt Sahin den Sendern RTL/ntv. "Wenn wir da keine Trendwende sehen, müssen wir nochmal in einen starken Lockdown reingehen." Sahin fügt hinzu: "Wir sind leider mit den Infektionszahlen in Europa und auch in Deutschland schon so weit, dass wir nicht mehr länger warten können, bis man striktere Maßnahmen einführt."
16.48 Uhr - Das Land Brandenburg setzt wie Berlin die Impfungen mit dem Vakzin AstraZeneca bei Personen im Alter unter 60 Jahren mit sofortiger Wirkung aus. Das teilt die Landesregierung mit. Dagegen wollen sowohl Niedersachsen als auch Baden-Württemberg das Gespräch der Gesundheitsminister und die Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Abend abwarten, bevor sie entscheiden, heißt es in beiden Landesregierungen auf Anfrage.
16.35 Uhr - Polen weitet die Corona-Impfungen im April auf die Bürger im Alter zwischen 40 und 59 Jahren aus. Künftig sollten zudem zehn Millionen Impfdosen pro Monat verabreicht werden, kündigt die Regierung in Warschau an. Ihr Ziel ist es, alle Bürger in dem Land mit 38 Millionen Einwohnern, die sich impfen lassen wollen, bis Ende August zu impfen.
16.00 Uhr - Rheinland-Pfalz setzt die Impfungen mit AstraZeneca zunächst fort. Das Land stimme das weitere Vorgehen mit den Gesundheitsministerinnen und -ministern von Bund und Ländern ab. "Wir sind vorbereitet, etwaige Änderungen schnell umzusetzen", sagt Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. "Unser Ziel ist es nach wie vor, dass die Impfungen der Menschen in Rheinland-Pfalz schnell und sicher weiterlaufen können."
15.40 Uhr - In der Schweiz darf der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer für bis zu zwei Wochen bei Tiefkühltemperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad gelagert werden statt bei den bislang vorgeschriebenen Tiefsttemperaturen zwischen minus 90 und minus 60 Grad. "Dies ist entscheidend, damit der Impfstoff in der Schweiz auch in Gesundheitszentren, Arztpraxen oder Apotheken eingesetzt werden kann", erklärte die Arzneimittelbehörde Swissmedic.
15.20 Uhr - Die Ständige Impfkommission (Stiko) will einem Medienbericht zufolge Corona-Impfungen mit AstraZeneca nur noch für über 60-jährige Frauen und Männer in Deutschland empfehlen. Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers für unter 60-Jährige sollten aber "nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung möglich" bleiben, berichtet die "Augsburger Allgemeine" unter Berufung auf einen Beschlussentwurf der Stiko zur Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung. "Hinsichtlich der zweiten Impfstoffdosis für jüngere Personen, die bereits eine erste AstraZeneca-Dosis erhalten hätten, wolle die Stiko bis Ende April Stellung nehmen. Bis dahin sollten Studien ausgewertet werden, ob eine Zweitimpfung auch mit einem mRNA-Impfstoff wie etwa von Biontech möglich ist.
14.46 Uhr - Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten nach Angaben des Bundesgesundheitsministerium um 18 Uhr (MESZ) über den Einsatz von AstraZeneca. Minister Jens Spahn werde dann einen Vorschlag für das weitere Vorgehen vorlegen, heißt es.
14.40 Uhr - Auch die Stadt München setzt die Impfungen mit AstraZeneca für Personen unter 60 Jahren vorerst aus. Zuvor sollten die Fragen möglicher Impfkomplikationen geklärt werden, teilt die Stadt auf Twitter mit. Dies betreffe vor allem die geplanten Impfungen im Impfzentrum und im ISAR Klinikum.
13.58 Uhr - Die österreichische Regierung verhandelt nach eigenen Angaben mit Russland über den Kauf von einer Million Dosen Sputnik V. Bei Impfstoffen dürfe es keine "geopolitischen Scheuklappen" geben, erklärt das Büro von Kanzler Sebastian Kurz. Es zähle allein, ob der Stoff wirksam und sicher sei. In der Europäischen Union ist das Mittel noch nicht zugelassen. Bisher hatte Kurz erklärt, Sputnik V werde in Österreich erst eingesetzt, wenn die europäische Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht gegeben habe. In der aktuellen Mitteilung aus Wien steht lediglich, dass die EMA Sputnik V aktuell prüfe. Kurz wird von der Opposition vorgeworfen, die dem Land in der EU zustehenden Impfstoffkontingente nicht ausgeschöpft zu haben.
13.33 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert dafür, die Astrazeneca-Impfungen für alle Menschen unter 55 Jahren in Deutschland auf den Prüfstand zu stellen. "Es sollte aufgrund der Datenlage noch einmal geprüft werden, die Impfung mit Astrazeneca auf Menschen über 55 Jahren vorerst zu begrenzen", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Er begründet dies mit der Häufung der Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombose nach einer Impfung. Der SPD-Politiker hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich dafür kritisiert, dass dieser nach den ersten Verdachtsfällen die Impfung bis zu einer Prüfung durch die europäischen Arzneimittelbehörde EMA für drei Tage ausgesetzt hatte.
13.30 Uhr - Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Intensivpatienten steigt weiter. Laut des Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) wurden am Dienstag 3587 Patienten registriert.
12.55 Uhr - Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat inzwischen 31 Fälle von Sinusvenenthrombosen nach AstraZeneca-Impfung registriert. In 19 Fällen sei zusätzlich ein Mangel an Blutplättchen, eine Thrombozytopenie, gemeldet worden, teilt das PEI auf Anfrage mit. Neun Betroffene seien gestorben. Mit Ausnahme von zwei Fällen beträfen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren demnach 36 und 57 Jahre alt.
12.50 Uhr - Irland könnte einem Zeitungsbericht zufolge auch Deutschland auf die Liste der Staaten setzen, deren Bürger nach der Ankunft für zwölf Tage in Quarantäne im Hotel müssen. Dazu hätten Experten des Gesundheitsministeriums geraten, berichtet der "Irish Independent". Betroffen seien insgesamt 43 Staaten, neben Deutschland auch Frankreich, Italien und die USA. Vom Ministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
12.45 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert dafür, den Impfstoff von AstraZeneca bei der Priorisierung freizugeben. Er habe "insgesamt kein gutes Gefühl" bei den Einschätzungen der Experten zu diesem Impfstoff. Das gehe "hin und her". Daher müsse man "irgendwann mit sehr viel Freiheit operieren" und sagen: "Wer will und wer sich's traut, der soll auch die Möglichkeit haben."
12.40 Uhr - Russland erwägt, Ausländern mit einem Impfwunsch Sondervisa zu erteilen und ihnen dann ein Vakzin zu verabreichen. Das sei eine Idee, die in der Regierung diskutiert werde, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. In Russland wurden bislang mehr als vier Millionen Menschen bereits zwei Mal geimpft.
12.00 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer hält ein generelles Ausreiseverbot verfassungsrechtlich derzeit nicht für möglich. Dies habe eine Prüfung seines Ministeriums ergeben, sagt Seehofer in Berlin. Es gebe für einen solchen Schritt "hohe rechtliche Hürden". Generell empfehle er aber, derzeit von Urlaubsreisen abzusehen, "auch zum eigenen Schutz".
11.37 Uhr - Berliner Krankenhäuser setzen einem Medienbericht zufolge die Impfungen mit dem Stoff von AstraZeneca teilweise aus. Die landeseigenen Kliniken würden Frauen unter 55 Jahren damit nicht mehr impfen, schreibt der "Tagesspiegel". Der Impfstoff wird beobachtet, da es immer wieder zu Thrombosefällen kommt.
11.14 Uhr - Italien will Insidern zufolge eine fünftägige Quarantäne verpflichtend machen für alle Einreisenden aus Ländern der EU. Wie aus Regierungskreisen in Rom verlautet, müssen sich die Reisenden nach dem Ende der Isolierung zudem einem Corona-Test unterziehen. Dieser sei außerdem auch schon vor der Ausreise aus Italien verpflichtend. Ähnliche Regelungen gelten in Italien bereits bei Reisen in Länder außerhalb der EU sowie bei der Rückkehr aus diesen Gebieten.
11.10 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigt an, die Grenzkontrollen zu Tirol nicht mehr zu verlängern. Die Infektionslage dort habe sich gebessert, sagt Seehofer in Berlin. In Tschechien sei die Lage dagegen noch nicht stabil. Daher werde er die Grenzkontrollen in Bayern und Sachsen um weitere 14 Tage verlängern.
10.35 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nennt auf Twitter neue Zahlen zum Stand der Impfungen in Deutschland. Danach wurden bis Dienstagmorgen elf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft. Das entspreche mehr als 9,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Knapp vier Millionen hätten bereits die zweite Dosis verabreicht bekommen und damit den vollen Schutz. Verimpft wurden demnach bisher etwa 9,9 Millionen Dosen BioNTech, 0,6 Millionen Dosen Moderna und 2,7 Millionen Dosen AstraZeneca.
09.30 Uhr - Hamburg hat nach Angaben von Bürgermeister Peter Tschentscher bis Montagabend 88,6 Prozent des gelieferten Impfstoffes auch verimpft. Der SPD-Politiker weist auf Twitter Vorwürfe zurück, zu viele Dosen würden nicht schnell verimpft. Der restliche Lagerbestand reiche aus, um Lieferverzögerungen auszugleichen. Die Impfzentren und mobilen Teams würden die ganze Woche über arbeiten, auch über Ostern.
08.25 Uhr - Großbritannien will erst alle Erwachsenen impfen, bevor Impfstoff an andere Länder abgegeben wird. Der Fokus müsse auf dem Schutz Großbritanniens liegen, sagt Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng dem Sender Sky News. Großbritannien wolle auch mit anderen Ländern zusammenarbeiten. Wenn es einen Überschuss an Impfstoffen gebe, könne damit anderen Ländern wie etwa Irland geholfen werden. "Aber es gibt derzeit keinen Überschuss, wir müssen immer noch Viele impfen."
08.02 Uhr - Städtetagspräsident Burkhard Jung sieht angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen keine Chance für Öffnungen mit umfassenden Tests, sondern die Notwendigkeit eines harten Lockdowns. Es dürften keine falschen Hoffnungen geweckt werden, sagt der Leipziger Oberbürgermeister im ARD-Morgenmagazin. "Wir laufen sehenden Auges in eine Situation, die wir nicht mehr beherrschen könnten auf den Intensivstationen." Mangelnden Rückhalt für einen harten Lockdown fürchtet Jung nicht. Viele Menschen würden eine "klare Kante, einen klaren Schnitt" akzeptieren, dann eine Öffnungsperspektive mit Tests, bis sich die Impfsituation verbessert habe. "Das wird Juni, Juli werden, so offen und ehrlich müssen wir miteinander sprechen."
07.55 Uhr - In Indien geht die Zahl der Neuinfektionen nach drei Tagen mit Rekordwerten von über 60.000 Fällen wieder etwas zurück. Das Gesundheitsministerium verzeichnet 56.211 nachgewiesene Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Allein in Maharashtra, dem reichsten Bundesstaat des Landes, sind es mehr als 31.000. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 271 auf 162.114. Indien war lange Zeit weltweit das Land mit den zweithöchsten Werten nach den USA. Inzwischen weist Brasilien mehr Infektions- und Todesfälle auf als Indien.
07.35 Uhr - Die Wirtschaft meldet eine wachsende Bereitschaft der Unternehmen zu Corona-Testungen. Bis Ostern würden in der Industrie die in Präsenz befindlichen Beschäftigten "nahezu vollständig" ein Testangebot erhalten, sagt Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), im Deutschlandfunk. Auch kleine Betriebe, wo es die größeren Herausforderungen gebe, hätten sich dem Testen geöffnet. Etwa ein Fünftel der Unternehmen sah das laut BDA noch kritisch. Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert, dass 90 Prozent der Betriebe Tests anbieten und hat andernfalls eine Testpflicht für Betriebe ins Spiel gebracht. "Die Wirtschaft testet", sagt Kampeter. "Die Wirtschaft hat keinen Mangel an Enthusiasmus, die Politik hat möglicherweise einen Mangel an Wahrnehmung."
07.23 Uhr - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sieht keine Notwendigkeit, den Kampf gegen die Pandemie stärker zu zentralisieren. Der Bund habe seine Kompetenzen bereits genutzt in Form des Infektionsschutzgesetzes und des Stufenplans, sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Diese Regeln müssten transparent und konsequent umgesetzt werden. So habe Schleswig-Holstein am Montag in einigen Kreisen wegen hoher Infektionszahlen die Notbremse gezogen. Flächendeckend sei dies aber nicht geboten, da es beispielsweise in seinem Bundesland auch Gebiete mit Inzidenzen von unter 50 oder sogar unter 35 gebe.
06.20 Uhr - Weltweit haben sich mehr als 127,45 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 2,9 Millionen Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. In absoluten Zahlen weisen die USA mit über 30,3 Millionen die meisten Ansteckungsfälle und mit über 549.000 die meisten Todesfälle weltweit auf. Brasilien liegt mittlerweile mit über 12,5 Millionen Infizierten und über 312.000 Toten auf Platz zwei vor Indien. Dort melden die Gesundheitsbehörden über zwölf Millionen Infizierte und knapp 162.000 Tote.
05.22 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 9549 Neuinfektionen. Das sind 2064 mehr als am vergangenen Dienstag. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 135,2 von 134,4 am Montag. Vor einer Woche lag sie bei 108,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 180 weitere Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 76.093. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,79 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.
02.00 Uhr - Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, kritisiert eine unzureichende Auswertung der bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. "Eine Prognose darüber abzugeben, welche Maßnahmen zielführend sind, halte ich aktuell für schwierig. Das liegt auch daran, dass die Instrumentarien, die immer wieder herangezogen werden, nicht ausreichend evaluiert wurden", sagt Weigeldt der "Rheinischen Post". Stattdessen "hangelt man sich von Maßnahme zu Maßnahme", ohne dass ein klarer Plan erkennbar sei. Die bisherigen "Drohszenarien" seien mit Sicherheit nicht geeignet, die Menschen mitzunehmen. "Damit muss dringend Schluss sein!"
01.00 Uhr - DGB-Chef Reiner Hoffmann fordert eine bundesweite Pflicht für Unternehmen, ihren Mitarbeitern Corona-Tests anzubieten. "Die Selbstverpflichtung allein reicht nicht. Viel zu viele Arbeitgeber weigern sich immer noch, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Testangebote müssen verpflichtend sein und die Kosten müssen von den Arbeitgebern getragen werden", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings müssten die Tests "für die Beschäftigten weiterhin freiwillig sein".
rtr