Während in der Fußball-Bundesliga die Entscheidung in der Meisterschaft wohl an diesem Wochenende fallen wird, bleibt das Rennen im TecDAX um die beste Aktie im ersten Halbjahr noch offen. SLM Solutions und Software AG haben sich mit Zuwächsen von 31 und 27 Prozent deutlich abgesetzt, auf dem dritten Platz liegt derzeit Suess. Ansonsten fällt die Bilanz sehr schwach aus, rund zwei Drittel der Indexmitglieder liegen seit Jahresbeginn im Minus. Rund die Hälfte büßte sogar prozentual zweistellig ein, sechs Papiere sackten um mehr als 20 Prozent ab. Eine bittere Bilanz, der TecDAX zählt auch im internationalen Vergleich zu den schwächsten Indizes.

In Kooperation mit dem Börsenstatistik-Magazin Index-Radar haben wir die Mitglieder einer Analyse unterzogen, um die aussichtsreichsten Werte für die kommenden Wochen zu finden. Die Trenddynamik-Übersicht zeigt auf einen Blick den technischen Zustand aller Aktien. Rote Balken zeigen Werte, die sich in einem kurz- bis mittelfristigen Abwärtstrend befinden. Dominiert wird die Übersicht von grauen Markierungen. Nicht nur beim Index selbst, auch bei der Mehrzahl der TecDAX-Titel ist die Tendenz seitwärts gerichtet. Anleger sollten sich daher auf die wenigen Werte konzentrieren, bei denen der Impuls aufwärts zeigt (grüne Balken) und die sich somit gegen die schwache Gesamtmarkttendenz stemmen.



Nur bei sechs Aktien - Evotec, Nordex, Nemetschek, SMA Solar, Stratec und Wirecard - ist der kurzfristige Blick noch aufwärts gerichtet. In einem zweiten Schritt werden Aktien aussortiert, die überhitzt sind und somit anfällig für eine Korrektur (schwarzer Punkt liegt am rechten Rand in der dunkelgrünen Zone). Wirecard und Stratec kommen somit nicht in die engere Wahl. Evotec, Nordex, SMA Solar und Nemetschek bleiben im Rennen.

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Unser Favorit mit Empfehlung



SMA Solar rutschte in den vergangenen Tagen bereits unter die 21-Tage-Linie und könnte vor einer größeren Korrektur stehen. Bei Evotec kann das übergeordnete, längerfristige Bild nicht restlos überzeugen. Die Papiere scheiterten zuletzt an der fallenden 200-Tage-Linie und weisen keinen langfristigen Aufwärtstrend auf. Ähnlich fällt auch das Fazit bei Nordex aus: Seit Ende 2015 zeigt das Kursbild eine Serie von fallenden Hochpunkten, zudem notieren die Papiere deutlich unter der inzwischen leicht fallenden 200-Tage-Linie. Nur die Aktien von Nemetschek können durchweg überzeugen.

Unabhängig von den zahlreichen kleineren und größeren Krisen seit 2009 zeigt der Chart eine lupenreine Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten. Lehrbuchmäßig ist vor allem die von geringer Volatilität geprägte Aufwärtsbewegung seit Sommer 2012. Natürlich gibt es keine Garantie, dass die Aktie auch in den kommenden Wochen und Monaten ähnlich ruhig nach oben strebt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber recht hoch, Anzeichen einer Trendwende sind nicht zu sehen.



Kurzfristige Trader achten auf die 21-Tage-Linie: Seit Anfang März wurde jeder Rücksetzer zum Einstieg genutzt. Aktuell steht der Wert erneut am Monatsdurchschnitt. Abgesichert mit einem Stopp knapp unter dem Ausbruchsniveau bei rund 42,90 Euro lockt der Wert bereits bei einem Kursziel von 51 Euro mit einem ausgeglichenen Chance-Risiko-Verhältnis. Die obere Begrenzung des Trendkanals lässt sogar Spielraum bis 56 Euro, was einem Potenzial von 20 Prozent entspricht. Unter Berücksichtigung der eher negativen Tendenz am Gesamtmarkt sollten Anleger bei der Auswahl passender Hebelzertifikate eher defensiv vorgehen. Wir setzen auf den Knock out Bull mit der WKN DG7STW, der Kursveränderungen um den Faktor 2,8 verstärkt. Im Idealszenario würde das Papier im Bereich der Zielmarke von 56 Euro knapp 50 Prozent höher notieren. Wer mit einer größeren Marktkorrektur rechnet, wartet zunächst einen Rücklauf bis in den Bereich der 200-Tage-Linie bei rund 39 Euro ab. Knapp unter dem Durchschnitt bietet zudem die Unterseite des Aufwärtskanals zusätzliche Sicherheit.

Basiswert Nemetschek
Kurs
Basiswert
46,69 EUR
Produkt Knock out Bull
WKN DG7STW
Emittent DZ Bank
Fälligkeit endlos
Hebel 2,9
Basispreis 31,60
EUR
Knock
Out
31,60 EUR
Kurs
Zertifikat
1,68 EUR
Spread 1,20%


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.